4. Säuren oder Hydrate der Oxykoklemvasserstoffradicale. 395
%
welche ferner mit Natriumamalgam in die vierbasische Säure
handelt, eine ähnliche Verwandlung, wie die Säure CioHoOs,
und fährt man mit der Reduction und Behandlung mit Schwe
felsäure fort, so erhält man zuletzt Benzoesäure. — Mellithsäure
ist noch nicht künstlich erhalten worden. Ihr Aluminiumsalz
stellt das seltene Mineral Me Hit (Ilonigstein) dar. Mellithsäure
ist weiss, krystalliuisch, in Wasser leicht löslich.
Die Quantität der in deu bis jetzt bekannten Säuren ent
haltenen Wasserreste übersteigt, wie in den Alkoholen, nicht
die Zahl sechs. Diese Zahl ist somit einstweilen die höchste
bekannte Grenze für die Atomigkeit von Säuren und Alkoholen,
wie für die Basicität der ersteren.
Allgemeine Bemerkungen über die empirische Zusammensetzung
der Säuren.
199. Die empirischen Formeln der Säuren von gleichem
Sättigungsgrade und Kohlenstoffgehalte ändern sich, wie aus
allem oben Gesagten zu ersehen ist, regelmässig (vgl. § 74j
nach Atomigkeit und Basicität. Beide Veränderungen stehen
in einem bestimmten Zusammenhänge.
Nimmt die Atomigkeit, bei gleichbleibender Basicität, um
Eins zu, so wird hierdurch bei den Säuren, wie auch bei den
Alkoholen, eine Zunahme des Sauerstoffgehaltes in der empiri
schen Formel um ein Atom bedingt, während der V asserstoff-
gehalt derselbe bleibt. Ein solches Verhältniss besteht z. B.
zwischen den Säuren:
Propionsäure Milchsäure Glycerinsäure
Eine Erhöhung der Basicität um Eins, ohne Aenderung
der Atomigkeit, ist im Allgemeinen von einer Zunahme des
Sauerstoffgehaltes und einer Abnahme des Wasserstoffgehaltes
um zwei Atome begleitet. Als Beispiele können dienen:
übergeht. Diese erleidet, mit Schwefelsäure be-
GjHuOi
C3H0O3
Aepfelsäure
C-lH,;Oü
C 3 H 6 04
Bernsteinsäure
Weinsteinsäure
oder C4IKO1
ChlhA .