4. Säuren oder Hydrate der Oxykohlemvasserstoffradicale. 399
Aconitsäure Itaconsäure und deren Isomere
Desoxalsäure eine der Weinsteinsäuren
Zuweilen geschieht eine Umwandlung mit Abscheidung
von Wasser oder Kohlensäure bei Mitwirkung einer Oxydation,
d. h. des von Aussen herzukommenden Sauerstoffs. In einem
solchen Falle unterscheidet sich die entstandene Säure von der
ursprünglichen durch eine geringere Differenz an Sauerstoff,
als diejenigen, welche bei ähnlichen Umwandlungen, die aber
ohne Mitwirkung oxydirender Substanzen vor sich gehen, ent
stehen.
Endlich findet eine allmälige Verringerung der Atomigkeit,
mit Beibehaltung der Basicität, mit besonderer Leichtigkeit
(wie dies viele der oben beschriebenen Fälle beweisen) bei
Einwirkung von Jodwasserstoff statt.
Vielen dieser allgemeinen Umwandlungen, die sich über
haupt durch Verlust elementarer Atome im Molecül auszeichnen,
entsprechen entgegengesetzte, synthetische Umwandlungen, w t o-
bei die Anzahl der Atome im Molecül wächst; solche sind die
oben beschriebenen Uebergänge von Essig- und Propionsäure zu
Malon- und Bernsteinsäure, oder von ebendenselben Säuren zu
Glycolsäure und Milchsäure u. s. f.
Die unvollständige Analogie in den Umwandlungen, die an
scheinbar analogen Säuren auftritt, lässt sich wahrscheinlich,
ebenso wie in anderen Gruppen von Körpern, dadurch erklären,
dass für jede Säure verschiedene isomere Modificationen be
stehen können, die noch grössten Theils unbekannt, und die
nicht immer wirklich analog sind, nicht immer einander ihrer
Chornischen Structur nach entsprechen.