G. Haloid- und Nitroderivate der Säuren.
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fünf Isomere C-iHaBrCb — C>IIBrA-2 (wo A = CO,HO) theore
tisch-möglich, deren chemische Structur durch folgende Formeln
versimdicht werden kann:
1.
2.
3.
4.
jCBrA
JCBrA 2
(CHA 2
iCHBrA
1CHA
ich
ICBr
\CA
Auch ist einleuchtend, dass gewisse Isomere, bei Substi
tution des Haloids durch Wasserstoff (bei Umbildung zur nor
malen Säure), identische Producte geben müssen (vgl. § 1S2).
Das schlagendste Beispiel eines solchen Verhaltens bieten die
drei jetzt thatsächlich bekannten isomeren monochlorirten Ben
zoesäuren (Beilstein und Schlun).
Die Bildung verschiedener Isomere der Halo'idsäuren ist
zuweilen (wie es aus den oben angeführten Beispielen ersicht
lich) ganz abweichend, zuweilen können sie aber auch ganz
analog sein. Ein Beispiel der letzteren Art bildet die Vereini
gung der Itacon-, Citracon- und Mesaconsäure (s. § 187) mit
Haloidwasserstoffsäuren oder mit den Haloiden selbst; mit Brom
geben sie z. B. unter sich isomere IIadibrompi/rotreins/ein
Citra dibro mp¡jro u< einst ein - und Mesadibrompyroweinsteinsäure
(Kekule).
Was die physikalischen Eigenschaften der Haloi'dderivate
der Säuren anbelangt, so kann bemerkt werden, dass sie im
Vergleich mit den entsprechenden normalen Säuren grössten
Theils weniger flüchtig und weniger löslich sind. Alle Haloid-
derivate der Essigsäure z. B. sind krystallinische Substanzen;
der Siedepunct der Chloressigsäure ist nahezu 200°; die Ha-
loidderivate der Benzoesäure sind sehr schwer löslich u. s. w.
Der chemische Character der Säuren tritt mit der Substitution
ihres Wasserstoffs durch Haloid schroffer hervor: mit Zunahme
des Haloidgehalts werden sie saurer und (wie die Derivate
der Essigsäure) sogar auch ätzender. Die Halo’idderivate der
Säuren zeigen im Allgemeinen in ihrem chemischen Verhalten
eine grosse Analogie mit den entsprechenden Säuren, das in
ihnen enthaltene Haloid befähigt sie aber gewöhnlich zu neuen
interessanten Umwandlungen. Indem die Halo’idderivate der
Säuren ihr Haloid gegen Wasser- oder Ammoniakreste aus-
tauschen, oder dasselbe nebst einer entsprechenden Menge
Wasserstoff ganz und gar verlieren, bieten sie ein Mittel zur