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7. Anhydride der Alkohole oder Oxyde der Alkoholradicale. 421
b. Aether zweiatomiger Alkohole.
Aether R"0 zweiatomiger Alkohole.
210, Körper, welche den einfachsten Fall einer Vereinigung
eines zweiatomigen Radicals mit Sauerstoff vorstellen, also der
Formel R"0 entsprechen, wo It" das Radical irgend eines
Glycols bezeichnet, werden gewöhnlich Oxyde dieser Radicale
genannt. So giebt es: Aethylenoxyd C2H1O, Propylenoxyd
C3H<;0 u. a. Da für die Kohlenwasserstoffe CnFhn verschie
dene Fälle chemischer Struetur möglich sind, so lässt sich
a priori für jede Formel CnH2n eine grössere oder geringere
Anzahl von Isomeren voraussehen, von denen, dem Anschein
nach zu urtheilen, ein jedes einem besonderen Glycol entspre
chen müsste. Es sind in der That Körper bekannt, die den
Oxyden der Radicale CnlRn isomer sind, doch bestehen, wie
es scheint, die ihnen entsprechenden Glycole gar nicht. Aus
serdem unterscheiden sich diese Körper so scharf von den
Aethern der bereits bekannten Glycole und besitzen so viele
eharacteristische Eigentümlichkeiten, dass es angemessen er
scheint, sie als besondere Gruppe auszuscheiden (s. § 213 Alde
hyde und Ketone).
Es ist jedoch ein Fall bekannt, der auf die Möglichkeit
der Gewinnung isomerer Oxyde, welche isomeren zweiatomigen
Alkoholen entsprechen, hinweist; hiermit ist die Existenz des
Körpers C<;Hi2Ö, der Pseudohexyloxyd genannt worden, ge
meint. Dieser Körper ist bei Einwirkung von feuchtem Silber
oxyd auf Diallyldijodhyd rat Cu IR 2 J-2 (Wiirtz) erhalten worden
und verhält sich zum Diallyldihydrat (s. § 144) wahrscheinlich
ebenso, wie Hexylenoxyd zu Hexylglycol.
Die allgemeine Darstellungsweise der Glycoläther, oder
Oxyde der Kohlenwasserstoffe CnIDn-, besteht in ^ler Ein
wirkung von Alkali, z. B. KHO, auf Glycolchlorhydrine
(vgl. §§ 160 und 145) z. B.
C ' 2 H C1 } ö + g}o- C2H4O 4- KCl + H2O .
Für einige Radicale können sie auch aus andern Derivaten
entstehen, so bildet sich z. B. Diamylenoxyd C10H20O (Bauer,