7. Anhydride der Alkohole oder Oxyde der Alkoholradicale. 423
Aethylenoxyd vereinigt sich auch mit Ammoniak und bildet
ein Hydratamin (s. unten); der Sauerstoff des Aethylenoxyds
giebt hierbei mit dem Wasserstoff des Ammoniaks einen Was
serrest, wodurch die einatomige Gruppe [(C2H4)"iHO/j' entsteht.
Aether zweiatomiger Alkohole 7/iit mehreren Radicalen im Molecül.
211. Aether zweiatomiger Alkohole von der Formel ^„jCb
sind fast ganz unbekannt. Hierher gehören vielleicht Dioxy-
methylen C2H4 O2 (B u 11 e r 0 w), Dioxyäthylen C41E O2 (W ti r t z)
und das dem letzteren isomere Aethyleniahylidmoxyd (Wtirtz).
Das erstere erhält man durch Einwirkung von Jodmethylen
auf oxalsaures Silber:
2CH2J2 + 0>) — C2H4O2 + 4AgJ 4- 2CO> + 2CO,
oder bei Einwirkung von Wasser auf gechlorten Methyläther,
wahrscheinlich nach der Gleichung:
ChIc!} 0 + H 2 0 - } 0, + 2HC1.
Diese letztere Entstehungsweise und die Fähigkeit des
Dioxymethvlens, bei Einwirkung von Jodphosphor Jodmethylen
zu bilden d. h. in zwei Molecüle zu zerfallen, sprechen zu
Gunsten der Formel O2.
Dioxymethylen entsteht auch bei Einwirkung von Schwe
felsäure, beim Erwärmen, auf glycolsaure und diglycolsaure
COl
Salze (Heintz). Während die Gruppen j 0 zerfallen,
dienen hier, wie es scheint, die Keste CH2(H0) von zwei Mo-
pH |
lecülen glycolsauren Calium’s oder der liest 0 der Di-
glycolsäure zur Bildung von Dioxymethylen.
Dioxyäthylen ist durch Abspaltung von Brom, bei Einwir
kung von Quecksilber, aus der oben erwähnten Bromverbindung
des Oxvätbylens bereitet worden, und Aethylenäthylideuoxyd
erhielt man beim Erwärmen von Essigsäurealdehyd mit Glycol:
C)H,;0> + C2H4O = CbHsOi + H>0.
Noch kann die Formel S/
L-2
als rationelle Formel des Dioxyäthylens angenommen werden.
nicht mit Bestimmtheit