7. Anhydride der Alkohole oder Oxyde der Alkoholradicale. 427
so ist man zu der Annahme gezwungen, dass liier, wie in den
mehrfachgeschwefelten Verbindungen des Wasserstoffs und ein
atomiger Metalle, die Schwefelatome unmittelbar mit einander
verbunden sind:
Eine solche Anschauungsweise wird durch die Umwand
lung dieser Moleeiile in Mercaptane (s. § 157), wobei jedes in
zwei Moleeiile zerfällt, und durch ihre Entstehung aus Mercap-
tiden hei Einwirkung von Jod (Kekule und Lin ne mann)
gerechtfertigt:
Thioäther werden gewöhnlich durch doppelte Zersetzungen,
die den zur Gewinnung der Mercaptane angewandten entspre
chen, bereitet, doch nimmt man hier, statt der Sulfhydrate, die
Schwefelmetalle. Der hierbei entstehende Thioäther ist einfach
geschwefelt, bei Anwendung eines Einfachschwefelmetalls, und
doppeltgeschwefelt , wenn ein Mehrfachschwefelmetall ange
wandt wurde. Einige Thioäther können sich auch bei Oxyda
tion von Mercaptanen bilden Aus einatomigen Radicalen sind
z. B. folgende durch doppelte Zersetzung bereitet worden:
Schwefelmeth;/! j S , Schwefelüthyl jv jj'j S , Schwcjelnmyl
sammen mit Thiophenol (Phenylmercaptan), durch Einwirkung
von Schwefelphosphor auf Phenol oder durch trockene De
stillation der Phenylmercaptide gewinnen (Kekule, vgl.
Mercaptid durch Einwirkung von Jod, oder durch die oben er
wähnte doppelte Zersetzung erhalten werden, und Zweifach
schwefelphenyl ist durch Oxydation des entsprechenden Mer-
captans (s. § 157) dargestellt worden. Diese Verbindungen
sind im Allgemeinen unangenehm riechende, flüchtige. Flüssig
keiten. die höheren Homologe jedoch, z. B. Schwefelcetyl, sind
starr und krystallinisch.
2
5 } S-2 + 2NaJ .