Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

432 II- Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
lichkeit lossagen, sowohl den schroffen Unterschied derselben, 
hinsichtlich des chemischen Verhaltens, von den ihnen meta- 
meren ungesättigten Alkoholen (z. B. Propionsäurealdehyd und 
ihm metamerer Allylalkohol u. s. w.), als auch ihre Verwandt 
schaft mit den Ketonen erklären zu können. Ausserdem ver 
tauschen die Hydrate allgemein, bei Einwirkung von PCB, 
ihren Wasserrest gegen ein Atom Chlor, in den Aldehyden 
hingegen, wie auch in den Ketonen wird, bei Einwirkung des 
selben Reagens, das Sauerstoffatom durch zwei Atome Chlor 
substituirt: Essigsäurealdehyd giebt hierbei Chloräthyliden 
C2IIiOI2, einen Körper, der identisch mit rinfachgechloi'tem 
Chloräthyl, aber nur isomer mit dem Chloräthylen (s. § 119; 
ist. Benzoesäurealdehyd, mit Fünffachchlorphosphor behandelt, 
verwandelt sich in Cblorobenzol C7H0CI2 = 
Zu Gunsten der oben angenommenen rationellen Formel 
der Aldehyde spricht ferner die bereits erwähnte (§ 168) Ent 
stehungsweise derselben, bei trockener Destillation von Salzen. 
Ein Salz, das an und für sich ein Keton giebt, bildet Aldehyd, 
wenn es im Gemenge mit einer gleichen Anzahl von Moleclilen 
des ameisensauren Salzes erhitzt wird. Man weiss aber, dass 
dieses letztere ein Wasserstoffatom an der Stelle enthält, wo 
in den höheren Säuren ein Alkoholradical R' steht, und es ist 
ganz natürlich, dass, indem zwei Molecüle einer höheren Säure 
d (Keton i liefern, das Gemenge von einem Molectil dieses 
geben kann. 
Dass die Ketone ihrerseits Verbindungen von Alkoholradi- 
calen mit der Gruppe CO sind, daran lässt sich kaum zweifeln, 
wenn man ihre allgemeine, rein synthetische Entstehuugsweise, 
bei Einwirkung von Säurechloranhydriden auf Zinkverbindungen 
der Alkoholradicale (Freund), in Betracht zieht, z. B. 
^ T >/ 
Salzes mit einem Molecul Ameisensäuresalz jcxiO (Aldehyd ) 
Chloracetyl 
oder 
|C’2 H:>
	        
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