454 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
von Salzen einiger zweiatomiger Säuren sind zwar Körper (aus
Bernsteinsaure Succinon, aus Korksäure Suberon) erhalten
worden, die Ketone zu sein scheinen, jedoch noch fast gar
nicht erforscht sind. Mit Wahrscheinlichkeit Hess sich*) die
Bildung von Ketonen bei Einwirkung von Halo'idanhydriden
inehrbasischer Säuren auf Verbindungen von Zink mit Alko-
holradicalen erwarten, z. B.
Cblorsuccinyl
¡rj); ■ <•'>
Icoci
■(CiH-t + QJJJ Zìi
iCOt CH3)
•Ci Hl +Z11CI2.
lCO(CH 3 )
I11 der That gelang es in der neuesten Zeit, auf ähnliche
Weise zwei Ketone darzustellen: durch Einwirkung von Plital-
säurechloranhydrid und Bernsteinsäurechloranhydrid auf Zink
äthyl sind Ph0711//endii'ithylketon C«H4" {co C >ll5i U1U ^ Methy
len dmthylketon C2H4" {((jyyjj! erhalten worden (Kolbe und
Wisch in). Zu Ketonen, welche die Gruppe CO mehr als
ein Mal enthalten, gehören wahrscheinlich ferner die sogenannten
Iiadicale einatomiger Säuren. Von diesen kennt man Butyryl
CsIIu02 (Freund), Benzoyl C14H10O2 (Brigel) und Cuminyl
C20H22O2 (Chiozza) (richtiger Dibutyryl, Dibenzoyl, Dicit-
vanyt), von denen die beiden ersteren gewonnen wurden durch
Einwirkung von Natriumamalgam auf die Chloranhydride der
Säuren, z. B.
2(CiHtOC1) -f- Na2 = CMiuO-i + 2NaCl.
und das letztere durch doppelte Zersetzung des Chloranhydri-
des mit dem Aldehydderivat von Kalium, d. h. mit einem
Körper, der das Aldehyd vorstellt, in welchem ein Wasserstoff-
atom durch Kalium substituirt ist:
CioHuOCl -f- C10H11KO = C20H22O2 -f- KCl. **)
*) Da die Keactionen zwischen den Chloranhydriden der zweibasi
schen Säuren und den zinkorganischen Verbindungen noch nicht verwirk-
icht waren, stand hier in der Originalausgabe „lässt sich “
(Anmerk. d. Verf. z. deutsch. Hebers.)
**) Es sind offenbar auch ähnliche gemischte Diradicale denkbar,
d. h. Molecüle, welche durch Vereinigung von zwei verschiedenen Säure-
radicalen entstanden sind. Zu solchen gehört vielleicht Acetylcampher,
welcher durch Einwirkung zuerst von Natrium und dann von Chloracetyl
auf den gewöhnlichen (Laurineeu-)campher entsteht (Baubigny). Ist dieser