Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

460 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
synthetische Reactionen, durch Einwirkung von COCI2 auf Hy- 
drocarbüre oder deren Zinkderivate (vgl. 166 und 175) 
erhalten werden; gewöhnlich werden jedoch alle Haloidanhy- 
dride, sowohl ein- als auch mehrbasischer Säuren, durch Ein 
wirkung von Haloidverbindungen des Phosphors auf Säuren, 
deren Salze oder Anhydride bereitet. Ueberhaupt kann das 
Chloranhydrid einer Säure Jjj- 0 bei einer der folgenden Re 
actionen entstehen: 
]\\ 0 + PCR = RC1 4- POCI3 + IICl 
oder 
0 + PC1 5 = 2RC1 + POCb 
phosphorsaures 
Salz 
3 (m} °) + P0CI:5 = 3RC1 + ll!) °3 • 
Endlich können Säurechloranhydride sich noch bei Ein 
wirkung eines Haloids oder Haloidwasserstoffs auf das Säure- 
auhydrid bilden. Auf diese Weise wird Chloracetyl bei fol 
genden Reactionen erhalten (Gal): 
Essigsäurean- Monochloressig- 
hydrid säure . 
CHEOJ 0 + Ch = №OCl 4- C2H3CIO2 
oder 
Essigsäure 
C2H38} 0 + HCl = C2H3OCI 4- C2H4O2 . 
Durch analoge Reactionen können auch Bromanhvdride 
dargestellt werden. Jodanhydride bilden sich schwieriger und 
sind weniger bekannt; man erhält jedoch z. B. Jodacetyl, in 
dem man Jodphosphor auf Essigsäureanhydrid einwirken 
lässt. Von den Fluoranhydriden kennt man nur das Fluor- 
benzorjU welches beim Destilliren von Chlorbenzoyl mit Fluor- 
wasserstoff-Fluorkalium erhalten wird (Boro di n). 
Die Haloidanhydride sind gewöhnlich Flüssigkeiten von 
stechendem Geruch und bedeutender Dichtigkeit. Die einfacheren 
von ihnen sind ohne Zersetzung flüchtig (Chloracetyl siedet bei 
4-56" . Hit Wasser geben sie eine Säure und treten über-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.