Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

8. Aldehyde und Ketone. 
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liaupt leicht in doppelte Zersetzung, wobei das mit dem Ha 
loid verbundene Säureradical in neue Molecule Übertritt; z. B. 
Essigsäure 
C2H3OCI+ H2O = C ' 2 g 3 °} 0 + HCl 
Essigsäureanhydrid 
CiHnOCl + C f f] 0 - ggg} 0 + KaCI 
Essigsäureäther 
C2H3OCI + C f) 0 = 0 + HCl 
Gilb 
Acetamid 
Ca Hs Ol 
C2H3OCI -4- NH3 = } N + HCl. 
Ihre Reaction mit Zinkradicalen der Alkohole führt zur 
Bildung entweder von Ketonen oder von tertiären Alkoholen 
(vgl. §§ 132 u. 215). 
Haloidderivate der Säurehaloidanhydride, oder, was das 
selbe ist, Haloidanhydride gechlorter, gebromter und anderer 
Säuren, können bei directer substituirender Einwirkung eines 
Haloids auf ein Chloranhydrid, oder auch bei Einwirkung von 
Haloidphosphorverbindungen auf eine gechlorte, gebromte Säure 
(oder deren Salz), oder endlich bei Einwirkung eben solcher 
Phosphorverbindungen auf Säuren, deren Basicität kleiner ist 
als ihre Atomigkeit, erhalten werden. In diesem letzteren 
Falle unterliegen der Substitution durch das Halo'id alle Was 
serreste , und die entstandene Verbindung kann einerseits als 
vollkommenes Haloidanhydrid der zur Reaction verwandten 
Säure, andererseits als Haloidanhydrid des Haloulderivats einer 
Säure von geringerer Atomigkeit betrachtet werden. So ent 
steht z. B. bei Einwirkung von PCL-, auf ein milchsaures Salz 
Chlorlacti/l oder gechlortes Chlorpropiomjl, dessen Beziehungen 
aus folgenden Formeln erhellen: 
Milchsäure 
Hl 0 
JC2H4J U 
tco x 0 
II / u 
Chlorpropion 
säure 
IC2H4CI 
ICO! 
Hi 
0 
Chlorlactyl oder Clilor- 
anhydrid einer der Chlor 
propionsäuren 
iC>HiCl 
’ ICOC1 •
	        
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