4G(j II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen.
Dieser Körper entstellt (nach Schutzenbergerh wenn
man Onterchlorigsäureanhydrid durch ein Gemenge von Jod
und Essigsäureanhydrid streichen lässt, und bildet Krystalle,
die an der Luft zertiiessen und beim Erwärmen explodiren.
228a. Zu den anorganisch-organischen Säureanhydrideu
können auch acetopjjrophosphoriye Saure und Acetopyrop/ws-
phorsäure gerechnet werden (Menschutkin). Der erstere
dieser Körper P21C2H3O H3O5 (= [PiCLHaCLILOs Hb PPIaOaj -
ELOj *) ist durch Einwirkung von PCL auf Essigsäure cr-
H*l O2
PO
halten worden, und der zweite P-itCilLOiELO: -= p ( ( [ 0 ent-
(C2H3O ! H ! 02
steht bei der vorsichtigen Oxydation des ersteren.
Ferner erhält man das gemischte Kieselessiysäureanht/drid
Si
( C2H3 0 ) 1
, wenn man Chlorsilicium auf trockene Essigsäure
einwirken lässt (Friedei und Ladenburg). Kieselessig
säureanhydrid stellt eine weisse krystallinische Substanz vor,
welche durch Wasser unter Zischen in Kieselsäurehydrat und
Essigsäure zersetzt wird.
Anhydride melatomiyer Säuren.
229. Während das Anhydridmolecül einatomiger Säuren
nicht anders, als aus zwei Moleclilcn Säure entsteht, können
die Anhydride zwei- (oder überhaupt paarig-)atomiger Säuren
sich durch directes Ausscheiden von Wasser aus einem Säure-
moleciil bilden, da dieses eine paarige Anzahl Hydratwasser-
stotitätome, was zur Bildung eines Molecüls Wasser erforderlich
ist, enthält. — Die hierdurch entstandenen Anhydride sind
ohne Zweifel sämmtlieh Verbindungen von Säureradicalen mit
Sauerstoff, d. h. sie enthalten dieselbe Kohlenwasserstoffgruppe,
die auch in der Säure enthalten war, und ebensoviele Gruppen
Siebt man die pliosphorigc Säure nicht als
P I
Ha/
Cb, sondern als
Cb an, so könnte man auch denken, dass das Acetyl das direct mit
♦
Phosphor verbundene Wasserstoffatom substituirt. Die acetopyrophos-
phorige Säure wäre dann kein eigentliches anorganisch-organisches An
hydrid