i(). Zusammengesetzte Aether oder Alkoholsäureanhydride. 477
Wasserstoff der Säurewasserreste kann in einer Säure im All
gemeinen unter denselben Bedingungen substituirt werden, bei
<lenen zusammengesetzte Aether entstehen; zur Substitution des
Wasserstoffs der Alkoholwasserreste sind jedoch überhaupt die
jenigen Bedingungen erforderlich, unter denen sich Alkoholan
hydride bilden. Hat man z. B. durch Destillation eines milch
sauren Salzes mit Alkohol und Schwefelsäure milchsauren
H ! 0
Aethyläther w q ' erhalten, so kann man, durch Einwirkung
C2II5J 0
von Natrium, anfangs zum Metallderivat und dann, durch Ein
wirkung von Jodäthyl, zu milchsaurem Diäthyläther übergehen:
Nal n C*H»l n
iC 2 H4f U , p tt T iC 2 H4/ U , . TnT
ico . +C.Ha+NaJ.
CjHs/ 0 C.H 5 / U
Ferner kann man, wenn mau mit Chlorlactyl (dem Chlor
anhydrid der Chlorpropionsäure) auf Alkohol einwirkt, chlor
propionsaures Aethyl erhalten, uud aus diesem, durch Ein
wirkung von Natriumalkoholat, milchsauren Diäthyläther be
reiten :
und
/C2H4CI
1COC1
IC2H4CI
ICO u
C2H5J u
C>IE|
H /
0
C 2 H 5
(C 2 H 4 C1
100 1 0
C 2 Hö/ u
C2H.0
HCl
Na/
0
0
i C 2 H4 J
ICO ) 0
C2H5/ u
-f- NaCl u. s. w.
Natürlich entspricht auch das Verhalten solcher Aether
gegen Alkalien ihrer Entstehungsweise: Alkoholanhydride wer
den durch Alkalien nicht zerstört, während dieselben zusammen
gesetzte Aether in das Salz der Säure und den Alkohol zer
setzen; demzufolge giebt z. B. milchsaurer Diäthyläther, wenn
auch das Alkali im Ueberschuss vorhanden war, nur die Re-
actiou:
C2H5I
rC 2 H 4 i
ICO (
C2H5
NaHO
C2H5I
/C 2 H 4 ‘
ICO 1
Na (
0
C2H51
H
0