Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

49-1 II. Verbindungen des Kohlenstoffs mit bivalenten Elementen. 
jedes Glycerinmolecül drei Wasserfeste enthält, und da zur 
Bildung eines jeden Molectils Wasser zwei Wasserreste erfor 
derlich sind, so ist die Atomigkeit eines Polyglycerinderivats 
(die Anzahl der in ihm enthaltenen Wasserreste), welches n-mal 
das Radical C3H5 enthält, gleich: 
3n — 2(n — 1) = n + 2. 
Aehnliche (und noch mannichfaltigere) Complicationen sind 
ohne Zweifel auch für Alkohole höherer Atomigkeit möglich, 
doch ist ihr Verhalten in dieser Beziehung noch wenig erforscht 
(s. unten). Es ist wohl kaum nüthig hinzuzufügen, dass ausser 
den Polyalkoholderivaten, die ein und dasselbe Radical eine 
grössere oder geringere Anzahl von Malen enthalten, auch 
solche bestehen können, in denen diese Radicale verschieden 
sind. — Beim Erwärmen von Glycerin mit (Essig-, Valerian-, 
Benzoe-)Aldehyd entstehen z. B., unter Wasserausscheidung, 
H } 0 
Verbindungen von der Zusammensetzung Cu 11.-, , wo R" den 
R"} 0> 
Kohlenwasserstofftheil des Aldehydmolecüls (für Essigsäure 
aldehyd C2II1 u. s. w.j vorstellt. Diese Verbindungen sind 
Acetogh/ceral, 1 'a/eroglt/ceral, Benzoybjceral genannt worden 
(IIarnitz-Hamitzky und Menschutkin). 
Andererseits verbinden sich die Glycidderivate nicht nur 
mit Glycerin, sondern auch mit anderen Molecülen (Truchot) 
und es können auf diese Weise Körper entstehen, welche auch 
Anhydridohydrate mit ungleichen Radicalen vorstellen. 
Zuckerartige Polyalkohol-Anhydridohydrate. 
240. Obgleich die Bildung von Anhydridohydraten aus 
Alkoholen höherer Atomigkeit noch unerforscht ist, so giebt es 
dafür doch nicht wenig Beispiele einer Umwandlung im umge 
kehrten Sinne: einige in der Natur vorkommende Substanzen, 
und hauptsächlich solche, die im Pflanzenreich weit verbreitet 
sind, besitzen die Fähigkeit, indem sie sich unter gewissen 
Bedingungen mit Wasser vereinigen, zu zerfallen und zucker 
artige Alkohole zu bilden, zu denen sie sich also wie Anhy 
dride verhalten. Zugleich können diese Körper mit einigen 
Salzlösungen metallsubstituirte Derivate und mit Säuren zu-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.