Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

III. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Sticktsoff. 529 
stoffverbindungen, je nach der chemischen Stellung des 
Stickstoffs im Molecttl, in characteristische Ordnungen getheilt 
werden, deren Glieder sich mehr oder weniger scharf von 
einander nach ihren chemischen Beziehungen unterscheiden. — 
Lässt man sich durch diese Beziehungen leiten und sehliesst 
die schon beschriebenen, oxydirten Stickstoff enthaltenden Deri 
vate aus, so können alle übrigen stickstoffhaltigen organischen 
Substanzen folgenden Ordnungen eingereiht werden: 1. Körper, 
welche ammoniakalischen Stickstoff’ enthalten, der eine grössere 
oder geringere Menge von Radicalen oder elementaren Ato 
men zu einem Molecül verbindet’, ähnlich, wie er die Wasser 
stoffatome im Ammoniak, oder Wasserstoff- und verschiedene 
andere Atome oder Beste in den Ammoniumsalzen zusammen 
hält ; 2. Cyanverbindungen, die in vielen Beziehungen den or 
ganischen Ammoniakderivaten nahe kommen und häufig leicht 
in diese übergehen oder aus ihnen entstehen, die aber den 
Stickstoff in Verbindung mit Kohlenstoff' in Form der als Cycm 
bekannten Gruppe (CN/ enthalten; 3. Azoverbindungen und 
4. Diazoverbindungen — Körper, deren chemische Structur noch 
wenig bekannt ist; es scheint jedoch die nur für die aromati 
schen Substanzen entdeckte Structur auch für diese Geltung 
haben zu können. — In den Azo- wie in Diazoverbindungen 
treten die Stickstoffatome paarweise auf. Beide Körpergrup 
pen sind sowohl durch ihre Entstehungsweise (vgl. § 126), als 
auch durch ihre eigenthümlichen Eigenschaften characterisirt 
und erscheinen in diesen letzteren als sehr von einander ver 
schieden. Dessen ungeachtet zeigt wahrscheinlich die chemische 
Structur der Körper beider Gruppen viel Gemeinsames. 
Die erste dieser Ordnungen, zu der Körper gehören, welche 
den kohlenstofffreien Ammoniakderivaten mehr oder weniger 
analog sind, die mehr oder weniger scharf den Ammoniak 
typus NH3, den Chlorammoniumtypus NIL CI u. a. wiederholen, 
umfasst bei weitem die Mehrzahl der bezüglich ihrer chemi 
schen Structur gut erforschten stickstoffhaltigen Kohlenstoff 
verbindungen. 
Heber die Structur der kohlenstoffhaltigen Ammoniakderivate im Allgemeinen % 
251. Auf die allgemeinen Begriffe von der Structur der 
Moleciile (vgl. § 37) und auf das über die chemische Structur 
der Anhydride und Anhydridohydrate (s. §§ 206 und 239) Be- 
Butlerow. 34
	        
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