Allgemeine Begriffe.
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R'A', R"A' 2 , R'"A' 3 u. s. w.
R'ß', (R"R'/A', (R'"R"/A f u. s. w.
R"R'», R"R", (R'"R7'A'i u. s. w.
R"'R'j, R'"R"R' (ir'R'i/A' u. s. w.
Alle diese sind gesättigte Moleeiile. Ferner können noch
z. B. i R'"A')", (R"'R')" — d. h. ungesättigte Moleeiile be
stehen. Wenn statt des Wasserrests A', oder überhaupt statt
eines univalenten Atoms, wie CI, Br, u. a. der zweiwerthige
Sauerstoff oder der fiinfwerthige Stickstoff mit R in Verbin
dung tritt, so wird die Complication noch vergrössert.
Offenbar ist das Gesetz der Moleeiile sehr einfach und
verständlich, wie verschiedenartig die letzteren auch sein
mögen.
Chemische Structur.
38. Der Rest (H'O"/ besitzt eine freie Affinität, und diese
gehört dem Atom 0, während die freie Affinität des Radicáis
(CH:í/ oder des Moleciils (CO/' dem Kohlenstoff zukommt, und
überhaupt gehört die freie Affinität eines ungesättigten oder
unvollkommenen Moleciils einem bestimmten elementaren Atom.
Wenn sich z. B. (CH 3 / und (HO/ verbinden, so wirkt hier : Vi
der Kohlenstoffaffinität (3 Affinitätseinheiten) auf Wasserstoff,
während 1 /4 der Kohlenstoffaffinität (1 Affinitätseinheit) auf die
Hälfte (1 Affiuitätseinheit) der Affinität des Bauerstoffatoms ein
wirkt, dessen andere Hälfte an ein Atom Wasserstoff gebunden
ist. So ist man iu allen Fällen bei der Wechselwirkung ver
schiedener Atome, Radicale und Reste, unbedingt auf die Rei
henfolge der gegenseitigen chemischen Bindung verschiedener
elementarer Atome zurückzukommen genöthigt. Das Resultat
dieser Bindung ist das Bestehen eines Moleciils. Die Reihen
folge der Wechselwirkung — die Art und Weise der gegensei
tigen chemischen Bindung der elementaren Atome in einem Mo-
lecitl kann man als chemische Structur*) der Moleeiile bezeich
nen, und es wird gerechtfertigt erscheinen, bei dem jetzigen
Stande der Wissenschaft, nur solche Formeln rationelle zu nen-
*) Dieselbe Reihenfolge der chemischen Bindung scheinen einige Che
miker unter der chemischen Constitution der Stoffe zu verstehen. Dieser
letztere. Ausdruck ist aber deswegen weniger bequem, weil ihm häufig ver
schiedene Bedeutungen zugeschrieben werden.