536 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff'.
calen, die im Molectil des substituirten Ammoniums enthalten
waren: aus Duithylammoniumbromid erhält man z. B. Diäthyl
amin, aus Trimethylammoniumbromid Trimethylamin, aus Me-
thylulhijlamylammoniumbromid Methyläihylamylamin, u. s. w.
Auf diese Weise kann man offenbar, indem man ein Amin der
Einwirkung eines Alkoholhaloidanhydrids unterwirft, dann das
gebildete Salz mit Alkali behandelt und auf das erhaltene Amin
von Neuem ein Alkoholhaloidanhydrid einwirken lässt, zu
mehr und mehr substituirten Aminen übergehen und zwar:
R'Br + H 3 N = R'ILNBr und R'HuNBr — HBr = R'ILN
R'Br + R'HoN = R'ULNBr und R' 2 H 2 NBr — HBr = R' 2 HN
R'Br + R' 2 HN == R'aHNBr und R'uIINBr — HBr = R' 3 N
und endlich
Es versteht sieh von selbst, dass in jedem dieser Moleclile
die Radicale R' entweder identisch oder mehr oder weniger
verschieden sein können.
Halo'idsalze, die vollständig substituirten Ammoniumver
bindungen angehören (z. B. Teträthylammoniumjodid, Diäthy-
leritetrüthylammoniumdijodid u, a.), bleiben bei Einwirkung
eines Alkali unverändert, werden aber- diese und ähnliche
Jodide in wässriger Lösung mit frischgefälltem Silberoxyd
behandelt, so wird das Jod eliminirt, und das Resultat dieser
Umwandlung sind Hydrate vollständig substituirter Ammonium
verbindungen, d. h. vollkommene Analoge der Alkalien (der ba
sischen Metallhydrate); z. B.:
Bei der grössten Aehnliehkeit der Amine und ihrer Deri
vate mit dem Ammoniak und seinen Derivaten dient die Exi
stenz dieser Hydrate als Beweis der Analogie zwischen Am
moniumverbindungen und alkalischen Metallen , und füllt die
Lücke aus, die durch das Unbekanntsein des nicht substituir
ten Ammoniumhydrats (NHt/HO gelassen worden.
Die so eben besprochenen Bildungs- und Verwandlungs
weisen beziehen sich auch auf viele aromatische Amine mit
Ausnahme jedoch der Amine solcher aromatischen Radicale,
deren Haloidverbindungen die Fähigkeit, ihrHalo'id leicht aus
zutauschen, nicht besitzen (vgl.’§ 123). Es können z. B. Ben*
R'Br + R';jN = R'.iNBr .