Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

550 DI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff. 
Ebenso kann man von Dinitranilin zu Nitrophenylendiarnin 
übergeben. — Interessant ist der Umstand, dass hier parallel 
der Isomerie der einfachnitrirten Phenolderivate auch isomere 
Nitraniline bekannt sind, deren Keduction zu isomeren Phenylen 
diaminen führen kann. 
Die Keduction der Gruppe NO3 kann, wie es scheint, in 
einigen Fällen unvollendet bleiben, so dass Nitrosoderivate der 
Amine, welche die Gruppe NO statt NO2 enthalten, ge 
bildet werden. So kann z. B. Dinitronaphtalin unter ge 
wissen Bedingungen Nitrosonaphtylamin oder Ninaphtylamin 
[CioHe(NO)]H2N geben (Wood und Hof mann). 
Ausserdem können sich die Nitroderivate der Amine, wie 
es scheinen will, auch nach den allgemeinen Entstehungsweisen 
bilden: bei Einwirkung von Chloranhydrid des Trinitrophenols 
auf Ammoniak entsteht das sogenannte Pikramid, welches 
wahrscheinlich nichts anderes ist als Trinitranilin. 
Zweite Gruppe. 
Hydratamine. 
Hydratamine überhaupt. 
257. Ausser der soeben im vorhergehenden § beschriebe 
nen Bildung der Hydratamine aus Haloidderivaten, entstehen 
diese Körper bei Einwirkung von Oxyden zweiatomiger Alko- 
holradicale, so wie auch bei Einwirkung von Aldehyden auf 
Ammoniak (s. §§ 210 und 220). Dem Aeussern nach scheinen 
diese Reactionen directe Additionen zu sein, in Wirklichkeit 
aber findet während derselben eine Bildung von Wasserresten 
auf Kosten des Sauerstoffs des Oxyds und des Wasserstoffs des 
Ammoniaks statt. An dem Vorhandensein von Wasserresten, 
z. B. in den Alkalien, welche mit Aethylenoxyd erhalten wer 
den, lässt sich nicht zweifeln; hierfür spricht die Identität 
dieser Alkalien mit den Hydrataminen, die aus Haloidderivaten 
bereitet worden, und ferner die Möglichkeit HO bei Einwirkung 
von Halo'idphosphorverbindungen durch Haloide zu substituiren. 
Ausser den Vereinigungsfällen eines Molecüls Ammoniak mit 1, 2
	        
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