3. Amide oder Ammouiakderivate der Oxykohlenwasserstoffradicale. 555
ten werden, so ist einleuchtend, dass in den erwähnten Amiden
eben diese Affinität die Ammoniakreste bindet.
Solche Amide können als eigentliche (normale) Amide gel
ten und, mit den Säuren verglichen, als Substitutionsproducte
der Wasserreste durch einatomige Ammoniakreste betrachtet
werden; z. B.:
Essigsäure Acetamid Oxalsäure Oxamid
Die eigentlichen Amide können durch doppelte Zer
setzungen der Chloranhydride (von Säuren) mit Ammoniak,
ähnlich der Gewinnung der Amine, erhalten werden (vgl. § 226).
Ausserdem können sie sich leicht auch durch doppelte Zer
setzung zwischen Ammoniak und zusammengesetzten Aethern
oder Säureanhydriden bilden. Wenn man mit R' das Radical
einer Säure bezeichnet, so können die in diesen Fällen statt
findenden allgemeinen Reactionen durch folgende Gleichungen
versinnlicht werden:
Die durch die erstere Gleichung ausgedrückte Reaction
ist zur Ausführung besonders bequem, und geht im Allgemei
nen, wenngleich langsam, schon bei gewöhnlicher Temperatur
vor sich; rascher geschieht sie beim Erwärmen. Ferner kön
nen Amide im Allgemeinen durch Erwärmen trockener neu
traler Ammoniaksalze erhalten werden, wobei sich Wasser
ausscheidet:
Auf diese Weise lässt sich auch das einfachste Glied der
Reihe, das Formamid, bereiten (A. W. Hof mann).
Zusammengesetz
ter Aether
Amid Alkohol
Säureanhydrid
Ammoniaksalz
der Säure