Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

3. Amide oder Ammoniakderivate der Oxykohlenwasserstoffradicale. 559 
z. B.: Diacetamid ^EhObj jq-^ welches sich hei doppelter 
Zersetzung von Chloracetyl mit Acetamid und durch directe 
Vereinigung von Essigsäure mit Acetonitril (^hHsOj, q 
+ C2H3N == ( ° 2 g 3 ° j2 } n) bildet, Trisuccinamid , 
welches durch Einwirkung von Chlorsuccinyl auf das Silber 
derivat des Succinimids dargestellt worden (Gerhardt und 
C h i 0 z z a) (s. § 80): 
2 ( C4 Ag° 2 } N ) + (C4H402)Cl2 = (C4H 4 0 2 )3N2 + 2AgCl , 
auch sind verschiedene Derivate des Harnstoffs bekannt, die 
erhalten werden, wenn auf denselben Säurehaloidanhydride ein 
wirken (Zinin, ¡Moldenhauer); z. B.: Acetylharmsloff, Bu- 
tyrylharnstoff, Valerylhamstoff, die überhaupt der Formel 
CH 3 (R';ON2 entsprechen, wo IE das Säureradical bedeutet. 
Zu den substituirien Harnstoffverbindungen gehört ferner 
eine zahlreiche Gruppe von Körpern, die allgemein als Harn 
säurederivate bekannt sind. Diese Substanzen haben wegen 
des Zweifels, der lange Zeit Uber ihre eigentliche Natur ob 
waltete, grösstentheils empirische Benennungen erhalten; viele 
von denselben, und auch solche, deren Molecül kaum saure 
Wasserreste einschliesst, sind wegen der ihnen, wie vielen an 
dern sauerstoffhaltigen Ammoniakderivaten zukommenden Fähig 
keit, Wasserstoff gegen Metall (bei Einwirkung von Metallhy 
draten) auszutauschen, als Säuren bezeichnet worden. Als 
Ausgangspunct für sie dient die bereits von Scheele ent 
deckte Harnsäure (Acid. uricum) C5H4O3N4 . Dieser Körper 
spielt, als eins der Haupteducte des thierischen Organismus, 
eine wichtige physiologische Rolle und findet sich, entweder 
in freiem Zustande oder in Form von Salzen, im Urin der 
Säugethiere, in den Excrementen der Vögel, Amphibien, In- 
secten, bildet auch zuweilen krankhafte Ablagerungen im 
menschlichen Körper, (podagrische in den Gelenken, einige 
Harnsteine u. a.). Ungeachtet zahlreicher Forschungen über 
verschiedenartige Umwandlungsproducte der Harnsäure (Lie- 
big und Wühler, Schlieper u. a.) sind doch die chemi 
schen Beziehungen der hierher gehörigen Substanzen erst in 
neuerer Zeit von Baeyer aufgeklärt worden. Obgleich auch
	        
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