4. Hydratamide.
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dimethylirtes Alloxanthin (Amalinsäure) und dimethylirte Para
bansäure (Cholestrophan) entstellen können, von denen sich die
letztere auch durch wirkliche Substitution von Wasserstoff in
der Parabansäure (Strecker) bilden kann, wenn Jodmethyl
auf parabansaures Silber (welches Ag2 statt H2 enthält und
beim Behandeln einer Lösung von Parabansäure mit salpeter
saurem Silber und einer geringen Menge Ammoniak entsteht)
einwirkt. •— Diese Umwandlungen beweisen auch die Beziehun
gen des Caffeins und Theobromins zu den Harnsäurederivaten.
Ausserdem giebt es für Caffein noch eine Umwandlung, die
an den Uebergang des Alloxans in Parabansäure erinnert:
Caffeidin
C&H10N4O2 + H2O = C7H12N4O + CO2 .
Seiner empirischen Formel nach könnte das Theobromin
dimethylirtes Xanthin sein; dieses letztere ist jedoch wirklich
bereitet worden und hat sich nur als dem Theobromin isomer
herausgestellt (Strecker).
Vierte Gruppe.
H y d r a t a m i d e.
Chemische Struetur der Hydratamide im Allgemeinen.
\
262* Ein jedes Hydratamidmolecül besteht überhaupt aus
einem mehratomigen Säureradical, welches tlieils durch Auimo-
niakreste, tlieils durch Wasserreste gesättigt ist: z. B.
(H2N)
HO
-pttt f(H2N)2
K iHO
u. s. w.
Die Badicale II'" können natürlich entweder einheit
lich oder aus mehreren einfachen, durch Sauerstoff verbun
denen Radicalen zusammengesetzt sein. — Ferner kann es für
jedes Hydratamid, welches die Gruppen H2N und HO enthält,
entsprechende Derivate geben, in denen an Stelle eines Theils
oder alles Hydrat- oder Ammoniakwasserstoffs neue Radicale
getreten sind. Die letzteren können ihrerseits, wenn sie mehr
atomig sind, neue Wasser- oder Ammoniakreste mit sich führen,