580 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff.
Glycerinsäure 1. Amidosäure 2. Amidosäure Amid
Die Säure mit einem Ammoniakrest (die erste) ist, wie es
scheint, unter dem Namen Serin, als Product einer besonderen
Behandlung der Seide, erhalten worden. In der That giebt Serin
bei Einwirkung von Salpetrigsäure Glycerinsäure (Cramer).
Für die dreiatomige zweibasische Aepfelsäure besteht eben
falls eine entsprechende Reihe folgender Hydratamide:
Malaminsäure und Malamid werden durch Reactionen er
halten, welche vollkommen denjenigen entsprechen, die über
haupt Amiden ihren Ursprung verleihen: sie beide entstehen
entweder durch Wasserverlust, das erste aus der Säure, das
zweite aus dem neutralen äpfelsauren Ammoniaksalz, oder bei
Einwirkung von Ammoniak auf äpfelsaures Aethyl. Im letz
teren Falle bildet sich Malamid, wenn die Reaction in alkoho
lischer Lösung vor sich geht, und malaminsaures Aethyl, wenn
man auf den Aepfelsäureäther trocknes Ammoniak einwirken
lässt.
Asparagin findet sich fertig in jungen Schösslingen ver
schiedener Pflanzen (der Spargel, Bohnen, Erbsen u. a.), und
Asparaginsäure (die optisch-wirksame Varietät) entsteht aus
demselben unter dem Einfluss von Alkalien. Eine andere (auf
den polarisirten Lichtstrahl nicht wirkende) Varietät der As-
Aepfelsäure
1.
Amid- (Asparagin-)
Säure
2.
Amin- (Malamin-)
Säure
3.
4.
Amid
Amidaminsäure
(Asparagin)
(Malamid)