4. Hydratamide.
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paraginsäure ist durch Addition von Wasser zu Fumarimid be
reitet worden (s. § 268).
Die Umwandlung des Asparagins in Asparaginsäure ent
spricht vollkommen der Umwandlung der Amide im Allge
meinen; sie ist auf i^isseheidung des (mit oxydirtem Kohlen
stoif verbundenen) Amid-Ammoniakrestes und auf Substitution
desselben durch einen Wasserrest basirt. Ebenso entspricht
den allgemeinen Umwandlungsgesetzen der Uebergang des As
paragins und der Varietäten der Asparaginsäure in Aepfelsäure.
bei Einwirkung von Salpetrigsäure. Die optisch - unwirksame
Varietät der Asparaginsäure giebt hierbei unwirksame Aepfel
säure (vgl. § 191).
Die hier angeführten, den bekannteren dieser Substanzen
entlehnten Beispiele weisen genügsam darauf hin, dass die all
gemeinen Gesetze auch bei den Ammoniakderivaten solcher
Säuren, deren Atomigkeit grösser als zwei ist, Geltung haben.
Offenbar wächst mit der Zunahme der Atomigkeit und Basi-
cität der Säuren (z. B. für Weinstein-, Citronen- und andere
Säuren) auch die Zahl der möglichen Ammoniakderivate.
265* Eine Substitution des Ammoniak- oder Hydratwasser
stoffs in den Amidsäuren oder in den sogenannten, Alkohol
wasserreste enthaltenden Amiden durch verschiedene Gruppen,
giebt zahllosen neuen Derivaten ihren Ursprung. Für jeden
einatomigen Ammoniakrest (H2N/ kann es zwei Substitutions
fälle geben, es können entweder ein oder beide Wasserstoff-
atome substituirt werden; ferner müssen sich die Substitutions
fälle unterscheiden, je nachdem die Substitution in den mit oxy-
dirtem, oder in den mit hydrogenisirtem Kohlenstoff verbundenen
Ammoniak- oder Wasserresten vor sich geht. Alles dieses
muss selbstverständlich eine ungemein grosse Mannichfaltigkeit
der sich bildenden Substanzen und zahlreiche Isomeriefälle
unter diesen zur Folge haben. Aus Glycocoll und Glycolamid
können z. B., wenn in ihnen entweder Ammoniak- oder Hy-
Fumarimid
(C4H2O2)"'
H
j "} N + 2H2O = C4H7O4N .
Substituirte Derivate der Amidsäuren.