4. Hydratamide.
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stellt einen, so zu sagen, umgekehrten Fall vor; sie ist Benz
alanin (Benzaminsäure, Amidobenzoesäure), in welchem an
Stelle eines Atoms Ammoniakwasserstoff das Radical der Essig
säure getreten ist:
Hippursäure findet sich vorzüglich im Urin der Kräuter
fresser und überhaupt im Urin, wenn zuvor Benzoesäure ein
genommen worden. Auf ähnliche Weise scheiden sich auch
Toluyl- und Cuminsäure nach ihrem Durchgang durch den
Organismus mit dem Urin als Tolur- und Cuminursäure aus.
Künstlich kann Hippursäure durch Erhitzen von Monochloressig
säure mit Benzämid erhalten werden (Jazukowitsch):
spiel der verschiedenen Richtungen, nach denen ein Molectil in
Folge verschiedener auf dasselbe wirkender Einflüsse ange
griffen werden kann. Durch Säuren wird die Hippursäure,
unter Beihilfe von Wasserelementen, in Benzoesäure und Gly-
cocoll zersetzt; ähnlich wirken auf sie auch Alkalien; Salpe-
Erwärmen mit Bleihyperoxyd und Wasser bildet die Hippur
säure Benzamid, indem die Glycolylgruppe im Molectil durch
Oxydation zerstört wird. Durch Einwirkung von Chlor oder
Salpetersäure kann die Hippursäure gechlort oder nitrirt wer
den, und diese Substitution geschieht im Phenyl des Benzoyls .
welches, wie bekannt, überhaupt leicht seinen Wasserstoff ver-
*) Selbstverständlich muss es auch noch mindestens zwei Isomere der
Acetoxybenzaminsäure geben: Acetoxydracylammsäure und Acetoxyanthra-
nilsäure. (Anm. d. Yerf. z. deutsch. Uebers.)
Hippur- (Benzur-)
säure
Acetoxybenzamin
säure *>
C7H5OI
1 xr _ H
} ^ ~ jCH 2
fCO(HO)
Die Umwandlungen der Hippursäure bieten ein gutes Bei-
vi -Clo v I Q
trigsäure giebt mit ihr Benzoglycolsäure fCH> f u ; beim
C7H0O1
»CO(HO)