584 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff'.
tauscht. Von Nitrohippursäure kann man ferner durch Reduc-
tion zu dem complicirteren Hydratamid, der Amidohippursäure,
übergehen.
Acetoxybenzaminsäure kann durch Erwärmen von Benza
lanin mit concentrirter Essigsäure erhalten werden.
Statt des aromatischen Radicals kann in ähnlichen Verbin
dungen natürlich auch das Radical einer gesättigten Säure vor
bei Einwirkung von Chloracetyl auf das Silberderivat des Gly-
cocolls erhalten wird (Kraut und Hart m ann).
Salicyl- und Anissäure können ihrerseits beim Durchgang
durch den Organismus eine Umwandlung in die complicirteren
Formen der Salict/lur- und Anisursüure erleiden. In der That
entsprechen diese Substanzen der Hippursäure, doch ist statt
des einfachen aromatischen Radicals in der ersteren die Hy
dratgruppe P{cO^ 4 5 un d in der zweiten die nicht ein-
Anissäure ohne Säurewasserrest vorstellen. Ueberdies ist in
den beiden angeführten Formeln die Gruppe CoHV' nicht die
selbe, da Anissäure nicht der Salicyl-, sondern der Paraoxy-
benzoesäure entspricht (s. § 246).
Alle ... ursäuren krystallisiren gut und können ohne Zer
setzung nicht verflüchtigt werden.
An diese Säuren schliessen sich nach ihrer Fähigkeit,
unter Mitwirkung der Elemente des Wassers zu zerfallen und
hierdurch Glycocoll und eine Säure zu bilden, Säuren von be
deutender Complication an: Glycocholsäure C2GH43NO6 und
Hijoylycocholsäure C27H43NO5 • Beide finden sich als Natron
salze in der Galle; die erstere hauptsächlich in der Ochsen-
galle, die letztere in der des Schweines. Beim erwähnten Zer
fallen entsteht, ausser Glycocoll, aus der ersteren Cholsdure
C24H40O5 und aus der letzteren Hyocholsäure C25H40O4 (vgl.
Als Beispiel noch coinplicirterer Hydratamide, die aber,
bezüglich ihrer Structur, denselben einfachen Gesetzen Unter
kommen. Eine solche ist die Acelursdure
die
heitliche Gruppe
enthalten, welche Salicyl- und
§ 248).
