4. Hydratamide.
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deren weissen pulverig-krystallinischen Dithioverbindung, II?/-
dran zotin :
weist seine Fähigkeit, leicht freien Schwefel auszuscheiden,
hin. — Bei Einwirkung von Ammoniak auf zusammengesetzte
Aether der Dithiokohlensäure (vgl. § 286) entstehen Körper,
die einerseits als zusammengesetzte Aether der Thiocarbamin-
säure, andererseits als Amide der Aethyldithiokohlensäuren
angesehen werden können; z. B.:
dithiokohlensaures (xantogen-
saures) Aethyl Xantogenamid
Zu den Thioderivaten der Hydratamide gehört wahrschein
lich auch Cystin C3H7O2SN, welches zuweilen im Urin und in
Harnblasensteinen des Menschen angetroffen wird, und Serin
(Amidoglycerinsäure, s. § 264) vorzustellen scheint, in welchem
ein Atom Schwefel statt eines Atoms Sauerstoff enthalten ist.
Hierher gehören wahrscheinlich ferner die kristallini
schen Körper Thzaldin, Oenanthotkialdin, Benzothialdin, Acro-
thialdin, Carbothialdin und Carbothiacelonin. Die Thialdine
entstehen aus den Aldehyden bei Einwirkung von Ammoniak
und Schwefelwasserstoff; z. B.:
3CtH 6 0 + H 3 N + 2IUS = C21H19NS2 + 3H 2 0.
*) Die Thialdine stellen vielleicht Thioderivate der tertiären Hydrat
amine vor, und namentlich Tliialdin wäre z. B.
C0H13NS2 = [CaHi(HSi]4 N (Schiff).
dithiocarhaminsaures
Ammonium
Hydranzotin
Auf das Vorhandensein der Gruppe (S2)" im Hydranzotin
Thialdin *)
3C2H4O +■ H3N + 2H 2 S = C0H13NS2 + 3H2O,
Benzothialdin
(C2H3/ I
(Anmerk. d. Verf. z. deutsch. Uebers.)