Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

5. Iraide und Nitrile. 
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Carbimid Cyansäure 
Ferner können noch Fumarimid, Salicylimid und Leucinimid 
genannt werden. 
Beim Erwärmen von saurem äpfelsauren Ammonium ent 
steht durch Verlust einer grösseren Quantität Wasser, als zur 
Bildung von Malimid (noch unbekannt) nothwendig wäre, Fumar- 
imid 
N 
Die chemische Struetur dieses Körpers ist 
jedoch nicht mit Sicherheit bekannt, und er kann auch mög 
licher Weise Aepfelsäurenitril (C4H302)'"N vorstellen. Bei ersterer 
Annahme muss er ungesättigt, bei letzterer gesättigt sein. Unter 
anhaltendem Erwärmen mit Salzsäure geht Fumarimid durch 
Wasseraufnahme in optisch-unwirksame Asparaginsäure über 
(vgl. §§ 191 und 264) und diese Umwandlung spricht eher zu 
Gunsten der ersteren Anschauungsweise: 
Salicylimid 
C7H4OI 
H J 
N entsteht durch Erwärmen der soge 
nannten Salicylaminsüure (s. § 264), die selbst bei Einwirkung 
von Ammoniak auf Gaultheriaöl erhalten wird. 
Leucinimid j N, zuweilen auch Leucinnitril ge 
nannt, bildet sich durch Wasserverlust beim Erwärmen von 
Leucin (Köhler). 
Die nicht einheitlichen Radicale können auch in dem Mo- 
lecül der Imide auftreten. Ein Beispiel dieser Art stellt das 
starre , sublimationsfähige Diglycolimid 
/C2H2OI Q \" 
\C2H2O/ U jl 
H } 
N 
vor, 
welches bei der Destillation von saurem diglycolsauren Ammo 
nium, oder auch beim Erhitzen des Diglycolsäurediamids ent 
steht (Heintz). In letzterem Falle beruht die Reaction auf 
der Ausscheidung von Ammoniak. Bezeichnet man mit R" das 
zweiatomige Säureradical, so hat man: 
R" 
H 2 
H 2 
Ferner stellt vielleicht sogenanntes Paramid auch eine imid- 
artige Verbindung von complicirterer Form vor. Paramid wird beim
	        
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