628 HI- Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff.
ist. Der Platingehalt in dem mit Casein erhaltenen Nieder
schlage wurde doppelt so gross, wie der erwähnte gefunden,
während der procentische Schwefelgehalt von Casein nur halb
so gross wie der von Albumin sein soll (Schwarzenbach).
Daraus kann vielleicht der Schluss gezogen werden, dass bei
gleicher Moleculargrösse von Casein und Albumin der erstere
fähig ist, Metall an jene Stelle aufzunehmen, an welcher im
Albumin Schwefel steht.
An die wichtigsten, bereits erwähnten Substanzen scliliessen
sich noch zahlreiche, diesen in ihrer Zusammensetzung glei
chende Körper an, die ebenfalls in tliierischen Organismen als
normale oder pathologische Producte auftreten und für Derivate
der Hauptproteinverbindungen gehalten werden. Solche sind:
Paralbumin und Metalbumin, Pancreatin, in der Bauchspeichel
drüse; Pepsin, welches im Magensaft enthalten ist und haupt
sächlich das Lösen der Proteinsubstanzen bei der Verdauung
und ihren Uebergang in Peptone (beim Erwärmen nicht gerin
nende Stoffe) bewirkt. Ferner unterscheidet man: Glutin oder
Knochenleim, Choudrin oder Knorpelleim, Keratin (die Substanz
der Haare, Hufe, Hörner, Nägel), Fibroin (die Substanz der
Seide, Spinngewebe u. a.k — Zwischen Cellulose und den
Proteinsubstanzen steht das Chitin, welches bedeutend von den
Proteinverbindungen abweicht, indem es die festen Körpertheile
der Insecten, Spinnen und Krustaceen bildet und bei Einwirkung
von concentrirter Schwefelsäure eine bedeutende Menge eines
zuckerartigen Körpers liefert (Berthelot).
Zu den stickstoffhaltigen Substanzen von unbekannter
Structur müssen auch die verschiedenen im Thierreich vorkom
menden Pigmente gerechnet werden. Hier können die Farb
stoffe des Blutes genannt werden : im normalen Blute Hämatin,
welches Eisen enthält, und das krystallisirte Product desselben,
Hämin, und im Blute von Extravasaten Hämatoidin. Der letz
tere Körper ist auch krystallisationsfähig, und vielleicht iden
tisch mit dem rothen Farbstoff der Galle Cholepyrrin (Bili
rubin, Bilifulvin, Biliphain). Zwischen der Zusammensetzung des
Bilirubins und der der andern Farbstoffe der Galle, der grünen
Biliprasin und Biliverdin und des braunen Bilifuscin, be
stehen, wie es scheint, einfache Beziehungen, und diese Körper
können, unter gewissen Einflüssen, sich einer in den andern
verwandeln (Städeler). Yermuthlich stehen auch Hämatin