638 HI. Verbindung, d. Kohlenstoffs mit tri- (u. penta-) valentem Stickstoff'.
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Diazoamidobenzoe-
säure
Oxybenzoesäure Amidobenzoesäure
Mit Haloldwasserstoffsäuren geht ein ähnlicher Austausch vor
sich: N2 wird durch ein Atom Wasserstoff und ein Atom Haloid
substituirt, und es entsteht ein Halo'idderivat der normalen Sub
stanz; bei Einwirkung von Jodwasserstoff bildet sich z. B.
Jodbenzol aus Diazobenzol (vgl. § 282a), Jodbenzoesäure aus
Diazobenzoesäure (vgl. § 202) u. s. w.
Wirkt unter gelindem Erwärmen ein Alkohol, etwa Aethyl-
alkohol, auf eine Diazoverbindung ein, so kann sich, in Folge
der Oxydation des Alkohols zum Aldehyd, die normale Substanz;
bilden:
Sc-hwefelsäure-
diazobenzol Benzol Aldehyd
ä*} (N2) + C2H0O = C 6 H 6 + N2 + C2H4O +- SH2O4
Bei Einwirkung einer schwachen Lösung von Aetzkali
oder von kohlensaurem Baryt auf Salpetersäure - Diazobenzol
werden mehr oder weniger complicirte Körper erhalten, deren
Bildung durch Addition von Wasser zu einer grösseren oder
geringeren Anzahl von Gruppen C6H4N2 (Diazobenzol v. Griess,.
Salpetersäurediazobenzol — NHOs) unter Ausscheidung einer ge
wissen Quantität Stickstoff, geschieht. Mit Kali findet folgende
Reaction statt: 4C6H4N2 + H2O •= C24H18N2O + Kö, und mit
kohlensaurem Baryt:
Ihrer empirischen Zusammensetzung nach erscheinen diese
zwei letzteren, in Form gelblich-brauner Krystalle auftretenden
Substanzen als Verbindungen von Phenol mit einer oder zwei
Gruppen CGH4N2. Die erstere derselben, welcher dieselbe em
Diazoamidoben-
zoesäure
Benzoesäure
C2H 4 (H 2 N>
Phenol-Diazobenzol
2C6H4N2 + H2O = C12H10N2O + N2
Phenol-Didiazobenzol
3C6H4N2 + H2O — CisHuALO + N2