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IV. Metallorganische Verbindungen.
in den metallorganischen Verbindungen enthaltenen Kohlenwas
serstoffgruppen Radicale einatomiger gesättigter Alkohole.
Der gebräuchlichen Eintheilung der Elemente in Metalle
und nicht metallische Elemente entspricht bekanntlich keine
natürliche Grenze und noch weniger lässt sich dieses Einthei-
lungsprincip auf die in Rede stehende Classe von Körpern anwen
den. Man findet in der That, dass die metallorganischen Ver
bindungen von Quecksilber, Zinn oder Blei eine grosse Analogie
mit metallorganischen Verbindungen von Wismuth, Antimon und
Arsen zeigen, und dass diese letztem ihrerseits eiue frappante
Aehnlichkeit mit den entsprechenden Phosphorverbindungen dar
bieten u. s. w. Daher müssen unter metallorganischen Ver
bindungen auch Verbindungen von Phosphor, Bor, Kiesel,
Schwefel (s. §. 206 Anm.), Selen u. a. mit alkoholischen Ra-
dicalen verstanden werden.
Eine besondere, hierher gehörende Gruppe von Körpern
bilden die metallhaltigen Derivate der Hydrocarbiire C n H2 n —2
(des Acetylen’s, Allylen’s). Diese Derivate, obgleich in ihnen
Metall direct mit Kohlenstoff vereinigt ist, unterscheiden sich
jedoch von den eigentlichen, oben erwähnten metallorganiscben
Verbindungen dadurch, dass das Metallatom in denselben nicht
die ganze Affinität der Kohlenwasserstoffgruppe sättigt: die
eigentlichen metallorganischen Verbindungen können als Mole-
etile einer Metallverbindung z. B. von Chlormetall betrachtet
werden, in denen eine grössere oder geringere Anzahl Chlor
atome durch Alkoholradicale substituirt ist, während die Metall
derivate des Acetylen’s und Allylen’s als Derivate von unge
sättigten Hydrocarbünnolecülen erscheinen, in denen ein Theil
des Wasserstoffs durch Metall vertreten ist.
Bedeutung der Valenz des metallorganische Verbindungen bildenden
Elements.
286, Offenbar ist die Zusammensetzung einer jeden eigent
lichen metallorganischen Verbindung in directer Abhängigkeit
von der Valenz desjenigen Elements, dessen Atom die Bindung
der Kohlenwasserstoffradicale bewirkt. Eine vollkommen ge
sättigte metallorganische Verbindung des Elements X, welchem
die Valenz n zukommt, ist:
X n R' n ,