Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

IV. Metallorganische Verbindungen. 
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wo R' Methyl, Aethyl, Amyl u. a. bedeuten kann.*) Diese 
im Molecül enthaltenen R' können entweder identisch oder ver 
schiedenartig sein. Wenn X auch mit einer geriugeren An 
zahl Affinitätseinheiten wirksam sein, d. h. unvollkommen ge 
sättigte Verbindungen geben kann, so können gewöhnlich auch 
diesen Verbindungen entsprechende metallorganische Derivate 
erhalten werden. So z. B. sind für Arsen und Antimon, die, 
ähnlich dem Stickstoff, in gewissen Verbindungen pentavalent, 
in andern trivalent auftreten, folgende Derivate bekannt: 
(CH 3 ) 5 As (CH 3 ) 5 Sb 
(CH 3 ) 3 As (CH 3 ) 3 Sb 
Unabhängig von der Existenz solcher gesättigter oder un 
gesättigter Moleciile, die nach der Anzahl Alkoholradicale einer 
bestimmten Valenz entsprechen, mit welcher das Element in 
seinen einfachsten (z. B. Haloid-) Verbindungen auftreten kann, 
giebt es gewöhnlich noch metallorganische Verbindungen des 
selben Elements, welche Reste dieser Molecüle vorstellen. Sol 
che Reste werden durch Verdoppelung zu selbständigen Kör 
pern, die auf den ersten Blick der gewöhnlichen Valenz des 
in ihnen enthaltenen Elements nicht entsprechend zu sein schei 
nen. Verbindungen dieser letztem Art sind besonders für die 
vorliegende Classe von Körpern characteristisch. Für Arsen 
z. B. kennt man, ausser den beiden bereits erwähnten, noch 
die Verbindung |qjj3j.^As} ’ un( ^ ^ as tetravalente Zinn 
(Sn IV = 118) sind nicht nur die Derivate ^HsBSn und 
(C2H5)2Sn, sondern auch das Derivat erhalten worden. 
Vollkommen gesättigte metallorganische Molecüle sind, wie 
alle gesättigten Substanzen, nur zu doppelten Zersetzungen, 
besonders zum Austausch einer grösseren oder geringeren An 
zahl ihrer Radicale gegen andere Atome oder Gruppen fähig; 
diejenigen Körper jedoch, welche freie Affinität besitzen (wie 
z -B. (CH 3 ) 3 As), können auch noch der Addition unterliegen; 
endlich haben die Substanzen, welche verdoppelte Reste vor- 
*) Einstweilen sind fast ausschliesslich metallorganische Verbindungen 
dieser drei Radicale erforscht worden, doch kann es ohne Zweifel auch 
mannigfaltige metallorganische Verbindungen geben, welche Radicale ver 
schiedener anderer Alkohole enthalten. 
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