Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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IV. Metallorganische Verbindungen. 
(bei Einwirkung derselben auf die erwähnten Doppelverbindun 
gen) unter Bildung von propion- und essigsaurem Natrium 
(s. §. 166) absorbirt. Dieselben Verbindungen absorbiren auch 
Kohlenstoffoxyd, wobei Ketone entstehen (Wanklyn). Wird 
die Doppelverbindung von Natriumäthyl und Zinkäthyl mit 
Quecksilber und Zink erwärmt, so tritt das Natrium zum Queck 
silber über, und es entsteht Natriumamalgam und Zinkäthyl. 
Die metallorganischen Kaliumverbindungen entsprechen den 
Natriumverbindungen vollkommen, sind nur von noch grösserer 
chemischer Wirksamkeit. Gerade wie die Natrium- und Ka 
liumverbindungen können, wie es scheint, auch die metallorga 
nischen Lithiumverbindungen dargestellt werden. Silber (ein 
für univalent gehaltenes Metall) konnte bis jetzt mit Alkohol- 
radicalen in keine Verbindung gebracht werden (s. §. 290). 
289* Metallorganische Verbindungen bivalenter Alkalime 
talle sind fast ganz unbekannt: Barium- und Strontiumverbin 
dungen sind noch gar nicht bereitet worden, die Calciumäthyl 
verbindung bildet sich vielleicht beim Reagiren dieses Metalls 
auf Zinkäthyl, auf welches Calcium sogar bei gewöhnlicher 
Temperatur leicht einwirkt (Wanklyn). 
Magnesium hingegen wirkt auf Zinkäthyl selbst nicht beim 
Erwärmen; Magnesiumäthyl wird jedoch (Cahours) beim Er 
wärmen von zerkleinertem metallischem Magnesium mit Jodäthyl 
in einer zugeschmolzenen Röhre erhalten. Die Reaction nimmt 
hier ohne Zweifel denselben Verlauf wie beim Zink (s. unten),, 
beginnt jedoch schon bei gewöhnlicher Temperatur. Magnesium 
äthyl ist eine farblose, flüchtige, stark riechende, an der Luft 
selbstentzündliche Flüssigkeit, die Wasser energisch zersetzt. 
Zinküthyl und Zinkmethyl werden entweder durch Erwär 
men der Jodradicale mit dem zerkleinerten Metall im Wasser 
bade, oder durch Erwärmen von Zink mit metallorganischen 
Quecksilberverbindungen (Frankland und Duppa) erhalten. 
Im erstem Falle reicht es, zur Gewinnung von Zinkäthyl, hin, 
das Gefäss mit einem aufwärts gerichteten Kühler zu versehen, 
besonders wenn man feine, angeätzte Zinkspähne anwendet und 
denselben ein wenig einer Legirung von Zink und Natrium bei 
mengt (Beil stein, Rieth, Alexejeff); die Einwirkung geht 
ziemlich rasch schon bei der Siedetemperatur des Jodäthyls 
(circa 72°) vor sich; die Einwirkung von Jodmethyl hingegen 
geschieht erst bei einer Temperatur, die den Siedepunct dieser
	        
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