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IV. Metallorgauiscke Verbindungen.
Die sich bildenden Substanzen — Analoge der Kaliuni-
und Natriumalkoholate — sind gewöhnlich weiss und starr, und
regeneriren mit Wasser den Alkohol:
RZ“> + 2H >° = h)° + KH + H> '
Die Abscheidung von Hydrocarbüren bei Einwirkung von
Wasser kann hier, wie in andern Fällen, als Beweis für die
Anwesenheit von, direct mit dem Kohlenstoff des Alkoholradi-
cals verbundenem Metall im Molecül dienen.
Haloidderivate können mit metallorganischen Zinkver
bindungen doppelte Zersetzungen eingehen, und, wenn sie
auf Sauerstoffverbindungen wirken, ein Sauerstoffatom durch
zwei Atome ihres Radicals substituiren (s. §§. 103, 132, 179,
215).
Bei langsamem Oxydiren absorbiren die zinkorganischen
Verbindungen erst ein, dann ein zweites Sauerstoffatom (Frank
land, Duppa, Butlerow):
foZn + 0 = (RZ >,
feZu + 0 2 - z ^,}0-2.
Im erstem Falle entstehen dieselben Derivate, wie bei der
Reaction mit den Alkoholen, im zweiten Zinkalkoholate. Mit
Säure (z. B. mit Chlorwasserstoffsäure) zersetzen sich die letz
tem Substanzen ohne Gasabscheidung:
2*}o 2 + 2HC1 = o) + ZnCfe.
Diese Umwandlung, sowie auch die Zersetzung der Ver
bindungen von der Formel ( j;y n /|o durch Wasser, machen es
möglich, von den metallorganischen Verbindungen des Zink’s
zu Alkoholen überzugehen, deren Radical sich in diesen Ver
bindungen vorfand.
Schwefel verhält sich gegen zinkorganische Verbindungen
wie Sauerstoff und giebt mit ihnen Mercaptide von Zink. Ha-
loide können ähnliche Reactionen hervorbringen; z. B.:
R 2 Zn + J 2 = (RZn)J -f- RJ,
R 2 Zn -f- 2J 2 = ZnJ 2 -J- 2RJ .