Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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TV. Metallorganische Verbindungen. 
Stellung von Trimethylformen auf der Zersetzung der zuerst 
sich bildenden metallorganischen Verbindung durch Wasser be 
ruhen sollte. 
290. Von den mercurorganischen Verbindungen sind nur 
die Derivate des Oxydquecksilbers Hg" = 200 bekannt, d. h.. 
Körper, von denen den gesättigten die Formel R' 2 Hg" zu 
kommt. Diese Substanzen können , zum Unterschiede von den 
Gruppen (R'Hg"), die in zahlreichen Derivaten enthalten sind 
und als Radicale Mercurmethyl, Mercuräthyl, Mercuramyl be 
zeichnet werden, die Namen Mer cur dimethyl, Mercurdiäthyl* 
Mercurdiamyl erhalten. 
Für das verdoppelte Oxydulquecksilberatom (Hg 2 )" metall 
organische Verbindungen zu bereiten, ist einstweilen noch nicht 
geglückt. 
Mercurdiäthyl und seine Analoge werden bei Einwirkung 
von zinkorganischen Verbindungen auf Haloidverbindungen des. 
Oxydquecksilbers oder auf Mercuräthyl-Haloidverbindungen und 
ihre Analoge erhalten; z. B.: 
HgCl 2 + (C 2 H 5 ) 2 Zll = (C 2 H 5 ) 2 Hg + ZnCl 2 , 
2[(C 2 H 5 )Hg]'J + (C 2 H 5 ) 2 Zn = 2[(C 2 H 5 ) 2 Hg] -f- ZnJ 2 . 
Vermittelst letzterer Reaction lässt sich, wie es scheint,, 
auch die gemischte Methyläthylverbindung bereiten (Frank 
land). 
Weit leichter, schon bei gewöhnlicher Temperatur, erhält 
man mercurorganische Verbindungen bei Einwirkung von Alko 
holjodanhydriden auf Natriumamalgam (welches circa Vsoo Na 
trium enthält) im Beisein von Essigäther (etwa 1 Th. dieses 
letztem auf 10 Th. Jodanhydrid). Essigsäureäthyläther kann 
auch durch essigsaures Methyl oder ameisensaures Aethyl er 
setzt werden; der Aether selbst scheint sich nicht an der Reac 
tion zu betheiligen, doch geht diese ohne denselben nicht 
vor sich. 
Mercurdimethyl kann auch noch beim Destilliren von Mer- 
curmethyljodür mit Alkalien oder Cyankalium erhalten werden: 
2[(CH3)Hg]J + 2KCy = (CH3> 2 Hg + 2KJ + HgCy 2 . 
Mercurdimethyl , Mercurdiäthyl und Mercurdiamyl sind 
schwere, farblose, ölige, in Wasser unlösliche Flüssigkeiten, 
welche einen schwachen unangenehmen Geruch besitzen und 
äusserst giftig sind. An der Luft und im Wasser bleiben sie
	        
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