1. Metallorganisclie Verbindungen uni- und bivalenter Metalle. 653
unverändert, doch verbrennen sie, wenn sie angezündet wer
den, unter Entwicklung von Quecksilberdämpfen. Mereurdime-
thyl siedet bei 95°, Mercurdiäthyl bei 142°, Mercurdiamyl ist
nicht ohne Zersetzung destillirbar. Halo'ide und Halo'idwasser-
stoft'säuren geben mit ihnen krystallinische Haloidverbindungen
der Mercurradicale; z. B.:
R 2 Hg | J 2 = (RHg/J + R'J,
R 2 Hg -f- HCl = (RHg)'Cl + RH .
Sauerstoffsäuren können ohne Zweifel auf analoge Weise
unter Bildung von Salzen einwirken.
Jodverbindungen der Mercurradicale können auch durch
Einwirkung von Alkoholjodanhydriden auf Quecksilber unter
dem Einfluss des Lichtes dargestellt werden, und die Chlor
verbindungen bilden sich auch bei Einwirkung von Sublimat
auf gesättigte mercurorganische Verbindungen; z. B.:
(C 2 H 5 ) 2 Hg + HgCl 2 = 2[(C 2 H 5 )HgCl] .
Von diesen Haloidverbindungen ist es leicht, durch dop
pelte Zersetzungen, zu Salzen von Sauerstoffsäuren (die ge
wöhnlich krystallisirbar sind) zu Schwefelverbindungen und
Hydraten iiberzugehen. So giebt z. Beisp. Mercurmethylchlo-
rttr mit salpetersaurem Silber salpetersaures Mercurmethyl
N(CH 3 Hg)'0 3 , und lässt man Silberoxyd auf in Lösung befind
liches Mercuräthylchlorür einwirken , so erhält man eine Lösung
C-’H: Hd
des Hydrats " j| °j>0, einer stark alkalischen Substanz, die
im Stande ist, Ammoniak aus seinen Verbindungen zu ver
drängen, Thonerde zu fällen u. s. w.
Aehnlich dem Zink (s. den vorig. §) wirken auf mercurorga
nische Verbindungen auch Cadmium undWismuth, mit Kupfer,
Gold, Silber und Eisen gelingt es jedoch nicht, metallorga
nische Derivate zu bereiten (Frankland und Duppa).*)
29üa, Ein Versuch, mercurorganische Verbindungen von
Jodpseudohexyl (aus Mannit), mittelst Natriumamalgam und Es-
sigsäureäther, zu gewinnen, blieb erfolglos (Fr an kl and und
Duppa), mit Jodpseudopropyl soll es jedoch gelingen, ver-
*) Für Kupfer (welches zu den bivalenten Metallen gehört und dem
Quecksilber ziemlich analog ist), wie für Gold, Silber und Eisen, sind
eigentliche metallorganische Verbindungen einstweilen noch ganz unbekannt.