Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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IV. Metallorganische Verbindungen. 
Eigenschaften und Beziehungen der metallorganischen PhosphorArsen- 
und Antimonverbindungen. 
293» Molecule, die nur allein ^.lkoholradicale in Verbin 
dung- mit Phosphor, Arsen oder Antimon enthalten, sind all 
gemein schwere, ölige, stark und unangenehm riechende Flüs 
sigkeiten. Körper von der Formel RsAs, RsSb sind übrigens 
sehr wenig bekannt und, wie es scheint, nicht ohne Zersetzung 
flüchtig, während R3P, RsAs, RsSb alle überdestillirt werden 
können: Triäl/tyIphosphin siedet bei 127,5°, Trimethylarsin bei 
120°, Triäthylstibin bei circa 158°. Diese letztem Substanzen 
characterisiren sich durch ihre Verwandtschaft zum Sauerstoff, 
Schwefel und zu den Halo'iden, mit denen sie geben: (CiHrOßPO, 
ein weisser, kristallinischer, leicht löslicher Körper, der bei 
circa 240° überdestillirt, — ^IROsPS, eine ebenfalls kri 
stallinische Substanz, die bei 94° schmilzt, — ^HsteSbO, ein 
amorpher, zäher, nichtkristallinischer Körper, — (CíHOsSbCh, 
eine Flüssigkeit, — (C 2 H5)3AsO, eine ölige destillirbare Sub 
stanz, — (C 2 H 5 )3AsS, leicht lösliche Kiystalle, die sich beim 
Erwärmen zersetzen, u. s. w. Die erwähnte Neigung zur 
directen Vereinigung mit Sauerstoff ist bei den Stibinen bis 
zur Selbstentzündlichkeit gesteigert, während Phosphine und 
Arsine ziemlich rasch den Sauerstoff der Luft absorbiren, ohne 
sich zu entzünden; mit reinem Sauerstoff bringen jedoch auch 
diese eine Verpuffung hervor, Ihren Umwandlungen nach sind 
alle oben erwähnten Derivate den entsprechenden Metall 
verbindungen analog: Oxyde geben mit Schwefelwasserstoff 
Schwefelverbindungen, mit Sauerstoffsäuren Salze, mit Ha- 
lo'idwasserstoffsäuren Halo'idverbindungen; diese letztem kön 
nen durch Einwirkung von Silberoxyd von Neuem in Oxyde 
verwandelt werden u. s. w. Verbindungen der Phosphine mit 
Halo'idwasserstoffsäuren und Alkoholhaloidanhydriden, ferner 
Verbindungen der Arsine und Stibine mit denselben Haloidan- 
hydriden (vgl. § 291) (Phosphonium-, Arsonium- und Stibonium- 
salze) sind im Allgemeinen nicht flüchtig und krystallinisch, 
während die aus Salzen, durch Einwirkung von feuchtem Sil 
beroxyd erhaltenen Hydrate RPP oder As oder Sb)J den Aetz- 
alkalien ähneln, gleich den Hydraten von Tetrammonium. Voll 
kommen substituirte Jodarsoniumverbindungen können, wie auch 
die entsprechenden Ammoniumverbindungen, mit einem Jod-
	        
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