2. Metallorganische Verbindungen tri- (u. penta-)valenter Elemente. 663
mons ab. Hier ist. nur Triäthylbismuthin (CsHö^Bi bekannt,
welches bei Einwirkung von Jodäthyl auf eine Legirung von
Wismutli und Kalium erhalten wurde (Löwig und Schwei
zer). Es ist nicht flüchtig, bei 150» zersetzt es sich mit Ex
plosion, kann aber doch mit Wasser ohne Zersetzung tiber-
destillirt werden; an der Luft entzündet es sich ganz von
selbst. — Wismuthverbindungen des fünfatomigen Typus sind
fast unbekannt: Triäthylbismuthin giebt bei Einwirkung von
Sauerstoff kein Oxyd, sondern wird zerstört; bei der Einwir
kung von Schwefelwasserstoff und Wasser erhält man jedoch
aus demselben eine Substanz, welche als Doppelverbindung
von Schwefelbismuth mit (C-2H. r >)3BiS angesehen werden kann.
Giebt man Triäthylbismuthin zu einer Sublimatlösung (doch
nicht umgekehrt), so entsteht Mercuräthylchlorür und Bismuth-
monoäthyldichlorür (CaHslBiCL. Von diesem Körper kann man
durch Einwirkung von Jodkalium zu der entsprechenden (gel
ben, krystallinischen) Jodverbindung übergehen, und durch
doppelte Zersetzungen mit anderen Substanzen einige andere
Derivate, die sich im Allgemeinen durch Unbeständigkeit aus
zeichnen, erhalten.
Ebenfalls abweichend von allen vorigen sind die metall-
organischen Borverbindungen: Bortriäthyl (C2H5J3B und Bor-
trimethyl (CH3)aB (Frankland). Beide werden durch eine
interessante doppelte Zersetzung zwischen borsaurem Aethyl
und zinkorganischen Verbindungen erhalten; z. B.:
Bortrimethyl ist gasförmig und geht bei -f- 10« erst unter
einem Druck von drei Atmosphären in den flüssigen Zustand
über; Bortriäthyl ist eine farblose, leichtbewegliche, bei circa
960 siedende Flüssigkeit. Beide zeichnen sich durch einen
scharfen ätzenden Geruch aus, der, wie es scheint, von den
sich beim Oxydiren bildenden Producten herrührt; an der Luft
entzünden sie sich von selbst.und brennen mit intensiv grüner
Flamme, wobei eine ausserordentlich grosse Menge flockigen
Busses (vielleicht fein zertheiltes Bor) abgeschieden wird. Beide
Substanzen besitzen die Fähigkeit, sich leicht mit Ammoniak
zu vereinigen, und werden durch Säuren aus diesen Verbin
dungen von Neuem ausgeschieden. Die Ammoniakverbindung