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IV. Metallorganische Verbindungen.
des Bortriätliyls ist flüssig und lässt sich nicht unter gewöhn
lichem Atmosphärendruck ohne Zersetzung Uberdestilliren, wäh
rend die ammoniakalische Bortrimethylverbindung in Gestalt
leicht sublimirbarer Krystalle erhalten werden kann. Die
Dampfdichte dieses letzeren Körpers ist abnorm: die Formel
(CH3):?B, NH3 entspricht nicht 2, sondern 4 Volumina. Durch
Wasser werden die metallorganischen Borverbindungen fast gar
nicht verändert; mit concentrirter Chlorwasserstoffsäure erhält
man aus dem Bortriäthyl das Derivat (CaHsteBCl), wobei C2H6
ausgeschieden wird. Bei allmäligem Oxydiren von Bortriäthyl
entsteht der Körper ^ , e ^ ne destillirbare Flüssig
keit, die durch Wasser unter Bildung von Alkohol und einem
krystallinischen, flüchtigen Hydrat ^ p/,' O2 leicht zersetzt
wird. Ohne Zweifel können hier auch das Oxydationsproduct
und das entsprechende Hydrat I^HoLBjQ j )e _
stehen, beide sind aber einstweilen noch nicht dargestellt.
Zu den metallorganischen Verbindungen trivalenter Ele
mente müssen, wie es scheint, auch Aluminiumäthyl (CaHOsAl
und Aluminiummethyl (CIHbAl gerechnet werden. Wenigstens
sind für ihre Molecüle aus dem specifischen Gewicht ihrer
Dämpfe die hier angeführten Formeln gefunden worden (Buck-
ton und Odling).*) Diese Verbindungen bilden sieh auch
bei Einwirkung der alkoholischen Jodanhydride auf Aluminium,
/ in reinem Zustande sind dieselben jedoch durch Erwärmen von
zerkleinertem Aluminium mit mercurorganischen Verbindungen
dargestellt worden. Aluminiumäthyl und Aluminiummethyl sind
Flüssigkeiten, die sich an der Luft von selbst entzünden können
und unter Abscheidung von Thonerde in Gestalt eines weissen
Rauches verbrennen. Das erstere siedet bei 194o, das letztere
bei 130o, und die Grösse der Differenz ihrer Siedepuncte
(64 = 3 X 21 1 4) (vgl. §. 89) scheint ebenfalls zu Gunsten der
Formel RLAl zu sprechen.
*) Die Atomwärme (vgl. §. 90) des Aluminiums lässt dessen Atom eben
falls als trivalent (Al w == 27,5) annehmen, aus der Dampfdichte jedoch
hat sich {Saint-Claire Devi Ile) für Chloraluminium die Molecular-
grösse AlCtyAlvi = 55) herausgestellt.