Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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IV. Metallorganische Verbindungen. 
Hierbei wird das Halo'id jedes Mal gegen den liest (SM'Cfo)' 
ausgetauscbt, und dieser letztere tritt alsdann mit der Structur 
t(S02)"(M'0)]' auf, indem er durch eine dem Schwefelatom gehö 
rende Affinitätseinheit auf jenen Kohlenstoff, mit welchem das 
Halo'id verbunden war, einwirkt.*) Dieser Bildungsweise ent 
spricht eine umgekehrte Reaction, der, wie es scheint, alleSul- 
fosäuren, welche keine oxydirten Kohlenstoffatome enthalten, 
bei der Einwirkung von schmelzendem Aetzkali regelmässig 
unterliegen. Hierbei bildet sich schwefligsaures Kali, und die 
Gruppe (SO->,HO/ wird gegen Hydroxyl ausgetauscht (Dusart, 
Wiirtz, Kekule). 
lso,(KO) + KH0 - h}° + SKs0 ’ 
Diese Reaction giebt die Möglichkeit für die Darstellung 
verschiedener Hydrate (Alkohole), welche auch isomer unter 
einander sein können, wenn die Säuren isomer waren, d. h. 
isomere R enthielten (vgl. $ 147). 
Von einigen Sulfosäuren scheint auch der Uebergang zum 
Kohlenwasserstoffe selbst möglich zu sein. Ein Beispiel hierfür 
liefert Sulfonaphtylsäure, die in alkoholischer Lösung durch 
Einwirkung von Natriumamalgam sieh nach der Gleichung 
So, + Naä - c ‘« H » + S№ ° 3 
spalten lassen soll (Otto). 
Die Sulfosäuren können, wie schon oben (§ 297) bemerkt, 
jedes Mal mit einer organischen schwefelfreien Säure verglichen 
werden, welche ein Atom Kohlenstoff mehr als die die Sulfo- 
säure liefernde Substanz enthält. Von diesem Gesichtspuncte 
aus erscheinen die aus Säuren entstandenen Sulfosäuren als 
mehratomige organische Säuren, in denen eine Gruppe CO durch 
die Gruppe SO2 substituirt ist.**) 
*) Schreibt man den schwefligsauren Salzen, wie es gewöhnlich gethan 
wird, die Structurformel und nicht die Structurformel 
zu, so ist anzunehmen, dass während dieser Reaction der die freie Sauer 
stoffaffinität besitzende Rest ^ joj oj sich zum umsetzt, 
in welch letzterem die freie Affinitätseinheit dem Schwefel gehört. 
(Anm. d. Verf. zur deutsch. Uebers.) 
**) Bezeichnet man durch R eine Gruppe, die keinen oxydirten Kohlen 
stoff enthält, so repräsentirt die Formel Sulfosäuren, welche
	        
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