Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

4. Metallorganisclie Verbindungen von Tellur, Selen u. Schwefel. 687 
Die empirische Formel einer jeden Substanz, welche eine 
direct mit einem gewissen Radical vereinigte Gruppe SO2 ent 
hält, muss offenbar der empirischen Formel eines Körpers 
gleichen, in welchem die Gruppe SO mittelst eines Sauerstoff 
atoms mit demselben Radical verbunden ist. Daher also kann 
einer jeden Sulfosäure eine metamere schwefligsaure Verbin 
dung entsprechen; z. B. 
Diejenigen Sulfosäuren, welche ausser dem in der Gruppe 
SOa(HO) eingeschlossenen Sauerstoff noch Sauerstoff enthalten, 
können natürlich auch mit den schwefelsauren Verbindungen 
metamer sein, z. B. 
Die den Sulfosäuren metameren schwefligsauren Derivate 
sind zwar grösstentheils noch unbekannt, dessenungeachtet hält 
es nicht schwer zu der Einsicht zu gelangen, dass die Sulfo 
säuren keine die Gruppe SO enthaltende Substanzen sein kön 
nen, d. h. Substanzen, die unvollkommen oxydirten und mit Koh 
lenstoff indirect verbundenen Schwefel enthalten. Hierfür bürgt 
schon ihre Beständigkeit: in der That, Sulfomethylsäure z. B. 
bleibt beim Erwärmen mit Salpetersäure unverändert und hält, 
ohne sich zu zersetzen, eine Temperatur von 130° aus. Andrerseits 
ist jedoch bekannt, dass die die Gruppe (SO)" enthaltenden Kör- 
Kolb e Monosulfonsäuren nennt; die Formel ^ (SO|^j 2 |o 2 wird dann Disul- 
fosäuren {Bisulfonsäuren von Kolbe) gehören, urid die Formel K"jco(HO)) 
kommt Säuren zu, die bei Kolbe den Namen Carbosulfonsäuren führen. 
Sulfomethylsäure 
Methylschwefligsäure 
(saurer Aether) 
Sulfoessigsäure 
Gemischtes Schwefligglycol- 
säure-Anhydridohydrat. 
H}0 
Isäthionsäure 
Aetherschwefelsäure 
u. s. w.
	        
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