Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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IV. Metallorganische Verbindungen. 
per leiclit oxydirbar sind, und dass von den sauren Aethern die 
einen (z. B. Aethylschwefelsäuren u. a.) schon hei einfachem 
Erwärmen mit Wasser in Alkohol und Säure zerfallen, während 
die andern (z. B. Aetbylkohlensäure) sogar zu einer selbstän 
digen Existenz unfähig und nur in Forip von Salzen bekannt sind. 
Die Sulfosäuren können natürlich nicht nur metamer mit 
den schwefligsauren Verbindungen, sondern auch isomer unter 
einander sein. Ihre Isomerie kann bedingt sein durch alle die 
Ursachen, welche die Isomerie organischer Säuren \ ^[O-hal- 
tiger Körper) überhaupt hervorrufen. 
Sulfosäuren der Kohlenwasserstoffe und der Alkohole. 
301 ♦ Sulfosäuren, die aus Kohlenwasserstoffen entstehen 
B'SCM 
und der Formel k jjjO, wo K' ein Hydrocarbürradical bezeich 
net, entsprechen, bilden sich, ausser durch die oben erwähnten 
allgemeinen Methoden, noch beim Oxydiren von Mercaptanen, 
Dithioäthern oder Schwefelcyanverbindungen mit Salpetersäure 
(vgl. §§ 157 und 158). Die Darstelluugsweise durch Einwir 
kung von Schwefelsäureanhydrid u, s. w. findet hauptsächlich 
bei den aromatischen Kohlenwasserstoffen, beim Naphtalin u. a. 
Anwendung. 
Sulfosäuren sind im Allgemeinen leicht lösliche, stark saure, 
nicht flüchtige Körper, die zuweilen krystallisationsfähig, zu 
weilen von syrupartiger Consistenz sind. Ihre Salze sind ge 
wöhnlich krystallisirbar. Die grössere oder geringere Löslich 
keit ihrer Baryt- und Bleisalze bietet ein bequemes Mittel, um 
die Sulfosäure bei der Darstellung vom Ueberschuss der Schwe 
felsäure zu scheiden. Bei Einwirkung von Fünffachchlorphosphor 
gehen die Sulfosäuren leicht in ihre Chloranhydride, flüch 
tige Flüssigkeiten von starkem Gerüche, über. Diese Chlor 
anhydride werden durch Wasser — was für sie besonders 
characteristisch ist — nicht rasch, sondern nur allmälig zer 
setzt, und müsseii zu dem Zweck noch erwärmt werden oder 
verlangen sogar die Gegenwart eines Alkali. Durch Einwir 
kung von nascirendem Wasserstoff“ können aus diesen Chlor 
anhydriden (s. § 157) ‘die entsprechenden Mereaptane entstehen. 
Unter energischem Einwirken von Fünffachchlorphosphor können
	        
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