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VI Metallorganische Verbindungen.
Sulfobenzoesäure-
chloränhydrid
(Carius u. Kämmerer).
C7H4SO3CI2 4- PCI5 = {coCI 01 + S ° 2Cl2 + PCl3>
Eine entsprechende Reihe von Derivaten soll (Carius und
Kämmerer) nicht nur mit schwefelsaurem Silber, sondern,
wie es scheint, auch mit Silbersalzen anderer mehrbasischer
Säuren, z. B. Phosphorsäure, Oxalsäure u. s. w. erhalten werden.
303. Disulfosäuren, d. h. solche, welche die Gruppe
iS02,H0) zweimal enthalten, werden gewöhnlich bei Einwirkung
von Schwefelsäureanhydrid oder rauchender Schwefelsäure auf
verschiedene Substanzen erhalten. Ob sich vorwiegend Sulfo-
oder Disulfosäure bildet, hängt lediglich von den näheren Be
dingungen der Reaction ab; in der That ist der Process, welcher
Disulfosäure erzeugt, nichts anderes als eine Wiederholung der
Reaction, welcher die Sulfosäure ihre Entstehung verdankt, z. B.:
Entsprechend der letztem Gleichung können Disulfosäuren
sich überhaupt dann bilden, wenn dem Einfluss von Schwefel
säureanhydrid Sulfosäuren unterworfen werden, welche keine
Andrerseits können jedoch auch solche Säuren, in denen
diese Gruppe enthalten ist, ebenfalls durch Schwefelsäure
anhydrid in Disulfosäuren ohne oxydirten Kohlenstoff im Mo-
lecül verwandelt werden. In solchem Falle ist die Bildung der
Disulfosäure von einer Kohlensäureausscheidung begleitet, z. B.:
Sulfoessigsäure Disulfomethylensäure
Diese letztere Reaction erklärt die Gewinnung von Disulfo
säuren durch Einwirkung von rauchender Schwefelsäure auf
Amide und Nitrile (Buck ton und Hof mann), welche dabei
Disulfosäuren und Trisulfosäuren.
CeHü + SO3 =
(CeHs
\SO-2l n , und
Hj U
C0H5
er
CO)
Gruppe jjiO einschliessen.