Allgemeine Begriffe.
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men übereinstimmen würde. — Ferner erscheinen z. B. Chlor,
Brom, Jod in der bei Weitem grösseren Mehrzahl ihrer Ver
bindungen gleich dem Wasserstoff univalent, aber Chlor ver
einigt sich mit Jod nicht nur in dem Verhältniss JC1, sondern
auch in dem Verhältniss JCI3. Der unpaarvalente Stickstoff
gibt mit Sauerstoff eine Verbindung NO (Stickstoffoxyd), welche
mit dieser Formel zwar dem Volumgesetz entspricht, aber in
directem Widerspruch mit dem Begriff von der unpaarigen Va
lenz des Stickstoffs steht. Einige Körper (Salmiak, Cyanam
monium u. a.) nehmen in Gasgestalt nicht zwei, sondern vier
Volumina ein. Diese Anomalie erklärt man gewöhnlich da
durch, dass bei erhöhter Temperatur ein Molecül in zwei zer
fällt, die sich beim Erkalten wieder vereinigen und den ur
sprünglichen Körper bilden. — Ein solches Zerfallen ist in der
That für einige Stoffe bewiesen, für andere jedoch erscheint
es nach angestellten Versuchen mehr als zweifelhaft.
Solcher Beispiele gibt es noch viele, doch werden auch
die angeführten genügen, um vor einem blinden Vertrauen auf
die jetzigen Theorien der Chemie zu warnen, wenn sie über
die Grenzen der Thatsachen, denen sie entsprungen sind, hinaus
übertragen werden. Ein solches Vertrauen wäre ebenso ge
fährlich, wie ein gänzliches Verwerfen der Theorien unklug wäre.
Liesse man sich unvorsichtig durch sie leiten, so könnte man
leicht den rechten Weg verfehlen; ohne sie jedoch müsste man
im Finstern nach dem Ziele tappen.