Einiges über die chemische Bedeutung
verschiedener elementarer Atome im Mo-
lecül der Kohlenstoffverbindungen.*)
(Vergl. §§ 48 und 69 a).
Einfluss der Natur des Kohlenstoffs.
305* Die Quadrivalenz der Kohlenstoffatome und ihre Nei
gung in directe chemische Verbindung mit einander zu treten,
bedingt hauptsächlich die Existenz einer unendlich grossen Anzahl
von durch die Natur ihrer elementaren Bestandtheile sich wenig
von einander unterscheidenden Kohlenstoffverbindungen (orga
nischer Körper). Das allmälige Anhäufen von Kohlenstoftato
men in einem Molecül ruft Homologieerscheinungen hervor,
und die Fähigkeit dieser Atome, sich bald in dieser, bald in
jener Reihenfolge mit einander zu vereinigen, unter Verwen
dung einer und derselben (in den gesättigten Körpern der ge
ringsten) Affinitätenzahl, bedingt die eigentliche Isomerie. End
lich erweist sich die Fähigkeit der Kohlenstoffatome, zur un
mittelbaren gegenseitigen Bindung bald eine grössere, bald
eine geringere Anzahl ihrer Affinitätseinheiten zu verwenden,
*) Heutzutage könnte Vieles in diesem Abschnitte detaillirter und be
stimmter ausgesprochen werden; da es aber doch schwer möglich ist, hier
schon jetzt zur Ableitung wahrer Gesetzmässigkeiten zu schreiten, und alles
Gesagte doch nicht mehr als ein unvollständiger erster Versuch einer sol
chen Ableitung sein würde, so erschien es gerathen diesen Abschnitt fast
ohne Veränderung, so wie er vor zwei Jahren niedergeschrieben wurde,
wiederzugeben. (Anm. d. Verf. zur deutsch. Uebers.)