Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

elementarer Atome im Molecül der Kohlenstoffverbindungcn. 
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wollte, doch weisen z. B. die Oxydationsproducte isomerer ter 
tiärer Alkohole ('s. Zusatz zu § 131) und isomerer Homologe 
des Benzols (s. Zusatz zu § 115) die Beständigkeit der aro 
matischen Substanzen im Vergleich mit den gesättigten, die 
noch grössere Beständigkeit des Naphtalins u. a. genugsam 
auf die Bedeutung der Gruppirung der Kohlenstoffatome hin. 
Was die Abhängigkeit des zwischen den Kohlenstoffatomen 
bestehenden Zusammenhanges von der Natur derjenigen Ele 
mente anbelangt, welche mit diesen Kohlenstoffatomen verbun 
den sind, so macht sich hier besonders der Einfluss des Sauer 
stoffs und Stickstoffs bemerkbar. Ist Sauerstoff durch seine 
beiden Affinitätseinheiten an ein Kohlenstoffatom gebunden, so 
scheint er im Allgemeinen den Zusammenhang dieses Atoms 
mit dem übrigen Kohlenstoff zu schwächen und sein Bestreben 
zur vollkommenen Oxydation zu vergrössern: die in dem Mole 
cül vorhandene Gruppe CO, wenn die Substanz oxydirenden 
Einflüssen (z. B. der Electrolyse u. s. w.) unterliegt, wird öfters 
als Kohlensäure abgespalten. Das Vorhandensein eines Stick 
stoffatoms, welches im Molecül mit einem Kohlenstoffatom ver 
mittelst mehr als einer Affinitätseinheit zusammenhängt, thut 
sich durch Bildung von Cyanverbindungen kund, sobald das 
Molecül durch Temperaturerhöhung zum Zerfallen gebracht wird. 
In der That entstehen Cyanverbindungen nicht nur aus jenen 
stickstoffhaltigen Moleciilen, in denen die fertige Gruppe (CN)' 
vorhanden war, sondern auch noch aus vielen andern. Die 
Bildung der Gruppe CN wird erleichtert, wenn dazu das Be 
streben des Ammoniak Wasserstoffs sich mit dem Sauerstoff des 
oxydirten Kohlenstoffs zu vereinigen, beiträgt (Uebergang der 
Amide in Nitrile). 
Einfluss der Natur, Quantität und chemischen Lagerung des Wasserstoffs 
. im Molecül. 
308* Seiner Univalenz wegen kann der Wasserstoff natür 
lich nichts zur Complication kohlenstoffhaltiger Molecüle bei 
tragen, er ist in der Mehrzahl derselben anzutreffen, und nur 
hierin liegt der Grund, warum häufig complicirtere Substanzen, 
verglichen mit ihren einfacheren Analogen, so natürlich und 
passend als Producte einer Substitution des Wasserstoffs der 
letztem durch verschiedene Gruppen betrachtet werden können. 
Die Analogie substituirter (Atome anderer Elemente statt Was- 
45*
	        
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