elementarer Atome im Molecül der Kolilenstoffverbindungen. 713
auch eine gleichzeitige Substitution desselben durch Wasserstoff
— findet statt bei stark reducirenden Einflüssen, besonders bei
Einwirkung von nascirendem Wasserstoff. Doch kann eine solche
Verringerung zuweilen auch indirect erzielt werden: durch einen
vorhergehenden Austausch gegen Chlor (bei Einwirkung vonPCE)
und eine darauf folgende Einwirkung von nascirendem Wasser
stoff u. s. w.
Der Bedeutung des Sauerstoffs der Wasserreste ist bereits
IJrwähnung geschehen (s. vor. §), es kann nur noch hinzuge
fügt werden, dass die Sauerstoffatome substituirter Wasserreste,
d. h. solche Sauerstoffatome, die als Bindemittel der Radicale die
nen, gewöhnlich bei Mitwirkung von Wasserelementen, eins der
gebundenen Radicale abgeben, und statt dessen ein Wasser
stoffatom aufnehmen können (das Zerfallen der Anhydride und
Anhydridohydrate in Hydrate). In seltenen Fällen schliesst sich
der bindende Sauerstoff, statt in einen Wasserrest überzugehen,
mit seinen beiden Affinitätseinheiten an den Kohlenstoff des einen
der austretenden Radicale, indem dadurch statt eines Hydrats,
durch das Zerfallen des nicht einheitlichen Molectils, ein Anhy
drid erzeugt wird (Zersetzung zusammengesetzter Aether der
Aldehyde). — Die Bildung nicht einheitlicher, vermittelst Sauer
stoff zusammengehaltener Moleciile geschieht gewöhnlich durch
auf einander folgende doppelte Zersetzungen: erst bildet man
das Hydrat, dann wird der Wasserstoff dieses Hydrats sub-
stituirt. In einigen Fällen gelingt diese Bildung auch mit einem
Male, durch eine doppelte Zersetzung (z. B. die Darstellung
einfacher Aether mittelst eines Alkoholhaloidanhydrids und eines
wasserfreien Metalloxyds).
Mit Stickstoff vereinigter Sauerstoff beeinflusst im Allge
meinen die chemische Function des Molecüls weniger (Nitro-
producte), als anderweitig in diesem vorhandener Sauerstoff. Er
kann jedoch die Substituirbarkeit des Wasserstoffs verstärken
(Phenol und Nitrophenol, Nitroform). Die Eigenschaften des
mit Stickstoff verbundenen Sauerstoffs sind characteristisch;
sein lockeres Halten äussert sich sogleich bei Temperaturer
höhung, wo er zum Verbrennen der andern Elemente des Mo
lecüls beiträgt. Die Substituirbarkeit des Sauerstoffs der Gruppe
NO2 durch H2 unter reducirenden Einflüssen (Entstehung von
Amidoproducten aus Nitroproducten), sein Austritt bei Einwir
kung einer alkoholischen Aetzkalilösung oder von Natrium