Full text: Lehrbuch der organischen Chemie zur Einführung in das specielle Studium derselben

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Nachträge. 
Diese auch für die andern verschiedenen Hydratamine gültige 
Bildungsweise (Würtz) unterstützt die Annahme der Anwesen 
heit von Hydroxyl im Molecül dieser Körper. 
Amide, 
Zu § 259 (S. 554). Der durch Vereinigung von Hydroxyl 
amin H3NO = (H ^}N mit Blausäure entstehende, dem Harn 
stoff isomere Körper CH4N2O verhält sich nicht als Salz (als 
cyanwasserstoffsaures Hydroxylamin), sondern als Base (W. 
Lossen). Er stellt möglicherweise diejenige Varietät der 
Formel CH4N2O vor, in welcher ein Wasserrest vorhanden ist 
(s. Anmerk, auf Seite 557). 
Hydratamide, 
Zu § 264 (S. 576). Je nachdem in der Benzoesäure das eine 
oder das andere bestimmte Wasserstoffatom des Phenyls durch 
den Ammoniakrest IHN ersetzt wird, muss entweder Amido 
benzoe-, oder Amidodracyl- oder Anthranilsäure entstehen (vgl. 
S. 350 und 578). Bei der Keduction der durch directes Nitri- 
ren entstehenden Nitrobenzoesäure erhält man bekanntlich die 
erstere der genannten Amidosäuren. Nun ist aber auch der 
Weg bekannt geworden, auf welchem man von Benzoesäure 
zu Anthranilsäure gelangt. Durch Bromiren von Benzoesäure 
erhält man eine einzige Monobrombenzoesäure; nitrirt man aber 
die letztere, so werden zwei isomere Bromnitrobenzoesäuren 
erhalten, welche ihrerseits bei der Reduction zwei isomere ein- 
fachgebromte Amidobenzoesäuren liefern. Von diesen letzteren 
giebt die sogenannte ß-Bromamidobenzoesäure (Schmelzp. 280°), 
beim Austausch von Br gegen H unter dem Einflüsse von Na 
triumamalgam, Anthranilsäure (Hübner und Petermann).. 
Cyanverbindungen, 
Zu § 213 (S. 612). Es bestehen zwei unter einander me- 
tamere Reihen von Verbindungen des Schwefelcyans mit Alko- 
holradicalen. In denjenigen derselben, welche durch doppelte 
Zersetzung von ätherschwefelsauren Salzen mit Schwefelcyan 
kalium erhalten werden, ist wohl das Cyan mit dem Alkohol- 
radical vermittelst des Schwefelatoms verbunden. Hierher ge-
	        
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