Kupfer
Das Kupfer ist ein hellrotes Metall, das sich oberflächlich durch Sauer
stoffaufnahme dunkler färbt. Es schmilzt bei 1083°: ein nicht zu dicker Kupfer
draht kann in der Flamme des Bunsenbrenners zum Schmelzen gebracht werden;
dabei wird die Flamme zunächst durch Verflüchtigung von etwas Chlorid grün
gefärbt, das sich aus dem Kupfer und den in Verunreinigungen (Staub, Haut
sekret) enthaltenen Chloriden bildet; wenn nach kurzer Zeit das Cuprichlorid
verdampft ist, hört die Grünfärbung der Flamme auf. Läßt man den Draht
erkalten, berührt ihn mit den Fingern’ oder ^eriefzt "ihn mit etwas Chlorwasser
stoffsäure und glüht wieder, so tritt die Grünfärbung der Flamme von neuem
auf. Dies ist eine sehj^ pmp findliehe Probe auf Halogen, die man in der
organischen Chemie vielfach anwendet; häufig benutzt man dabei ein Körnchen .
Cuprioxyd, das an einen Platindraht gebunden ist und nach dem Ausglühen
immer wieder gebraucht werden kann.
Kupferverbindungen färben die Pbosphorsalzperle blau oder grün;
bringt man zu der am Magnesiastäbeben haftenden Perle ein Stückchen
Zinn und glüht nochmals, so wird die Perle dunkelrot — etwa von
der Farbe des Packsiegellacks —, indem das Natriumcupriphosphat
NaCuP0 4 , das in der Perle enthalten ist, unter Bildung von Cupro-
oxyd reduziert wird.
Beim Auflösen von Kupfer in warmer Salpetersäure oder heißer
konzentrierter Schwefelsäure entstehen Salze der Oxydreihe, die sich yom
zweiwertigen Kupfer ableiten. Unter gewissen Reduktionswirkungen
gehen einige von ihnen in Verbindungen der Oxydulreihe, die sich vom
einwertigen Kupfer ableiten, über. Von diesen sind außer dem Cupro-
oxyd in festem Zustande nur noch die Halogen Verbindungen, das Cyanid,
Thiocyanat uiw. bekannt, nicht aber ein Nitrat und Sulfat.
Natriumhydroxyd: Man versetze eine Probe Cuprisulfatlösung mit
etwas Natriumhydroxydlösung; es fällt mattgrünlichblaues Cupri-
hydroxyd aus, das beim Auf kochen der Masse zuerst braun und
weiterhin schwarz wird, indem es unter Wasserabspaltung in
wasserärmere Cuprioxydhydrate von wechselnder Zusammen
setzung übergeht.
CuS0 4 + 2NaOH = Cu(OH ) 2 + Na 2 S0 4
3Cu(0H ) 2 = 2H 2 0 -f 3Cu0,H 2 0 usw.
Beim Glühen gehen diese Cuprioxydhydrate inCuprioxydCuO über.
Ammoniak: fällt, wenn es in geringer Menge zugesetzt wird, eben
falls Cuprihydroxyd. Ein Überschuß von Ammoniak löst die
Fällung mit tiefblauer Farbe zu komplexem Cupriammoniaksulfat
(Tetrammincupri sulfat). Wichtige Erkennungsprobe.
CuS0 4 + 2 NH 4 OH = Cu(OH ) 2 + (NH 4 ) 2 S0 4
Cu(OH ) 2 + (NH 4 ) 2 S0 4 + 2NH 3 = 2H 2 0 + [Cu(NH 3 )JS0 4