Full text: Experimentelle Einführung in die unorganische Chemie

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Arsen 
Kaliumcyanid KCN als Reduktionsmittel, indem es unter Sauerstoff- 
aufnahme in Kalium cyanat KCNO übergeht. 
Man ziehe ein Stück Glasrohr zu einem etwa 2 mm weiten; etwa 
2 bis 3 cm langen Röhrchen, wie Fig. 14 zeigt, aus. In die ver 
schlossene Spitze bringe man ein Körnchen Arsentrioxyd und lege ein 
schon vorher passend zurecht geschnittenes Splitterchen Holzkohle 
darüber. Nun halte man die Röhre wagerecht in eine Flamme, so 
daß zunächst der Kohlesplitter ins Glühen kommt, und richte dann, 
ohne die erhitzte Stelle aus der Flamme zu bringen und dadurch er 
kalten zu lassen, das Röhrchen etwas auf, so daß 
« - das Arsentrioxyd zu verdampfen beginnt. Sein 
a Dampf streicht dann über die glühende Kohle, 
• Figur 14. wird durch sie reduziert, und das gebildete Arsen 
schlägt sich als schwarzer Spiegel an der Übergangsstelle des engen 
Rohrteils zum weiten nieder. Empfindliche Probe! 
Man koche eine Messerspitze Arsentri oxyd in einem Kölbchen einige 
Minuten mit etwa 10 cm 3 Wasser, filtriere die Lösung ab, so daß das 
Ungelöste möglichst im Kölbchen bleibe, und hebe es zur Darstellung 
von Arsen säure im Kölbchen auf. Man benutze das Filtrat, welches 
arsenige Säure As(OH ) 3 gelöst enthält, zu folgenden Versuchen: 
Kalkwasser: fällt weißes Calciumarsenit. 
2H 3 AsO s -P 3 Ca(OH ) 2 = 6H 2 0 + Ca 3 (As0 3 ) 2 
Silber nitrat: fällt zunächst nichts. Wird zu der Mischung vor 
sichtig mit einem Glasstabe ein Tröpfchen Ammoniaklösung ge 
bracht, so fällt gelbes Silberarsenit aus (Unterschiedsprobe gegen 
Arsenate). Ein Überschuß von Ammoniaklösung, ebenso wie von 
Salpetersäure, löst den Niederschlag wieder auf. In Ammoniak 
lösung löst sich Silber arsenit nur dann auf, wenn Ammonium salze 
zugegen sind. 
(NH 4 ) 3 As0 3 + 3 AgN0 3 = Ag 3 As0 3 + 3NH 4 N0 3 
Ag 3 As0 3 + 3NH 4 N0 3 + 6 NH 3 = (NH 4 ) 3 As0 3 + 3[Ag(NH 3 ) 2 ]N0 3 
Ag 3 As0 3 -p 3HN0 3 = 3AgN0 3 + H 3 As0 3 
Cuprisulfat: fällt, wenn in sehr geringer Menge zugesetzt, nichts 
aus. Wird ein wenig Natriumhydroxydlösung zugegeben, so fällt 
saures Cupriarsenit als gelbgrüner Niederschlag aus. Ist zuviel 
Cupri sulfat zugesetzt, so sieht der Niederschlag durch beigemengtes 
Cuprihydroxyd blaugrün aus. Man wiederhole in diesem Falle 
den Versuch mit einem geringeren Cuprisulfatzusatze. 
H 3 As0 3 -p CuS0 4 + 2NaOH = 2H 2 0 + CuHAs0 3 + Na 2 S0 4 
Wird mehr Natriumhydroxydlösung zugegeben, so löst sich 
der Niederschlag zu einer blauen Lösung von Natrium cupri 
arsenit, die beim Auf kochen oder bei längerem Stehen rotes 
Cuprooxyd ausfallen läßt. Natrium cupriarsenit ist als Natrium 
salz der komplexen cupri arsenigen Säure H[CuAsO g ] aufzufassen,
	        
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