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Arson
Ammoniummolybdatlösung: gibt, wenn in reichlicher Menge zu
wenig Arsensäurelösung gesetzt — eine etwa entstandene weiße
Ausscheidung von Molybdänsäure H 2 Mo0 4 werde durch etwas
konzentrierte Salpetersäure in Lösung gebracht —, bei schwacher
Erwärmung der Mischung eine Gelbfärbung und bald einen gelben
Niederschlag vom Ammoniumsalze der komplexen Molybdänarsen
säure. Diese Umsetzung entspricht vollkommen der Phosphorsäure
fällung mit Ammoniummolybdatlösung.
Magnesiumsulfat: fällt aus der mit wenig Ammoniumchlorid
und Ammoniaklösung versetzten Arsensäurelösung kristallwasser
haltiges Ammonium magnesiumarsenat Mg(NHJAs0 4 . Man lasse
eine Viertelstunde stehen, filtriere ab und wasche den Niederschlag
auf dem Filter gut mit Wasser aus. Eine Probe des Nieder
schlages werde mit einem Tropfen neutraler Silbernitratlösung
befeuchtet; er färbt sich durch Bildung von Silberarsenat rot
braun. Darin liegt ein wichtiger Unterschied gegen den
ähnlichen Ammoniummagnesium phosphat-Nied er schlag.
Arsenige Säure gibt bei gleicher Behandlung keine Fällung.
Schwefelwasserstoff: fällt zunächst nichts; bei längerem Durch
leiten trübt sich die Lösung, und es fällt langsam — nach
den äußeren Bedingungen, namentlich der Konzentration an
Chlorwasserstoff wechselnd — Arsenpentasulfid oder ein Gemenge
von Arsentrisulfid und Schwefel aus.
Der Niederschlag ist in Ammoniumsulfidlösung zu Am-
moniumthioarsenat löslich.
As 2 S 5 + 3(NH 4 ) 2 S = 2(NH 4 ) 3 AsS 4
Auch in Ammoniumcarbonatlösung ist er zu einem Gemische
von Ammoniumarsenat und Ammoniumthio arsenat löslich.
Gelöste Arsen Verbindungen liefern in einem sauren Wasserstoff
entwicklungsgemische Arsenwasserstoff AsH 3 , der sich — auch is
Mischung mit viel Wasserstoff — beim Erhitzen spaltet und an den
kälteren Stellen des Apparates ein braunes Häutchen von Arsen, einen
„Arsenspiegel“ erzeugt. Zur Herstellung von Arsenwasserstoff und zum
Nachweise kleiner Mengen Arsen wendet man den sogenannten Mar sh sehen
Apparat an. Man setze den Apparat unter dem Abzüge nach Figur 15 aus
einem 200 cm 3 fassenden Kölbchen, einem Calciumchloridrohre (5), in das
zum Trocknen des Gases einige Stücke gekörntes Calciumchlorid zwischen
zwei Wattebäuschchen kommen, und dem mit etwas Gummischlauch aa
das Ausmündungsrohr des Calciumchloridröhrchens zu befestigenden Zer
setzungsrohre zusammen. Letzteres wird aus einem schwerschmelzbaren,
außen 7 mm weiten Glasrohre nach der Zeichnung gefertigt.
In den Kolben kommen 8 je etwa 1 cm lange Stengelchen reinen
Zinks, dazu ein wenig verdünnte Schwefelsäure und ein Tropfen Kupfer-