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Antimon
Abrau eben der Lösung hinterbleibt ein gelber Fleck von Arsensulfiden.
Ein zweiter Arsenfleck werde in etwas Natriumhypocbloritlösung NaOCl
aufgelöst; wobei er sich zu arseniger Säure oxydiert; ein Antimon fleck
würde sich nicht lösen.
2 As + 3 NaOCl + 3 H,0 = 2 H 8 AsO s + 8 NaCl
Arsen wasserstolfgas ist sehr giftig; man sei deshalb beim Aus
einandernehm en des Apparates vorsichtig.
Antimon
Antimon ist als Element und in seinen Verbindungen dem Arsen sehr
äbfl lieh; es ist silberweiß, ist spröde und schwerer flüchtig als Arsen; sein Tri-
hydroxyd steht in seinem Verhalten auf der Grenze zwischen sauer und basisch,
während die Antimonsäure ebenso wie die beiden Hydroxylverbindungen des
Arsens ausgesprochene Säuren sind. Die Antimonoxyde sind in Wasser unlös
lich. Die neutralen Antimonsalze, in denen das dreiwertige Antimon als Kation
füngiert, werden durch Wasser hydrolytisch gespalten, wobei basische Salzo
entstehen. «
Antimontrisulfid Sb 2 S 3 wird mineralisch gefunden als ,,Grauspießglanz“.
Die Antimonverbindungen haben den Arsenverbindungen entsprechende Formeln.
Man erhitze etwas Antimon in einem einseitig geschlossenen Glas
röhrchen. Es schmilzt bei 631°; es läßt sich bei der Hitze des
Bunsenbrenners nicht sublimieren. Beim Erhitzen mit der Lötrohr-
flamme auf Kohle gibt Antimon einen weißen Beschlag von Oxyden,
der beim Erwärmen flüchtig ist.
Man erhitze etwas gepulverten Grauspießglanz in einem Probier
glase mit 2 cm 3 konzentrierter Chlorwasserstoffsäure. Unter Entwick
lung von Schwefelwasserstoff löst sich der Grauspießglanz zum Teile
auf. Man filtriere nach dem Erkalten, koche das Filtrat zur Entfernung
des gelösten Schwefelwasserstoffs auf und verwende es, nachdem man
es vorsichtig tropfenweise mit Wasser verdünnt hat, zu den folgenden
Umsetzungen des dreiwertigen Antimons. Es darf nur so viel
Wasser zugesetzt werden, daß die Flüssigkeit noch klar bleibt; sollte
eine Trübung schon entstanden sein, so bringe man sie durch einige
Tropfen konzentrierter Chlorwasserstoffsäure wieder in Lösung.
Sb 2 S 3 + 6 HCl = 2 SbCl 3 + 3 H 2 S
Wasser: hydrolysiert und fällt weißes, basisches Antimonchlorid,
das bei längerem Stehen mit viel Wasser in Antimonoxyd übergeht.
Wird zu dieser Mischung konzentrierte Chlorwasserstofi’säure
gesetzt, so findet wieder Neutralisation statt, und das Antimonoxy-
chlorid löst sich wieder. Ein schönes Beispiel für Massenwirkung:
(H a O)
SbCl 3 + H 2 0 SbOCl + 2 HCl
' (HCl)